Technik-Wahnsinn beim Deutschen Wetterdienst
Vor wenigen Tagen hat der Deutsche Wetterdienst in einer Pressemitteilung seine Pläne für sein zukünftiges Netz von Wetterstationen der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis zum Jahre 2022 sollen sämtliche Wetterstationen des DWD vollautomatisiert werden und dann ohne menschliche Wetterbeobachter funktionieren. Auch an den großen Verkehrsflughäfen Deutschlands sollen die Piloten dann nur noch automatisch erzeugte Wettermeldungen erhalten.
Vollmundig wird von einem “der modernsten und dichtesten meteorologischen Netze weltweit” gesprochen und dass “hochmoderne Sensoren inzwischen den Betrieb ohne Wetterbeobachter” ermöglichen. Doch ist das wirklich so? Zahlreiche Meteorologen außerhalb des DWD bezweifeln die Aussage, dass “die Automation meteorologischer Netze die Anforderungen der Nutzer erfüllen”.
Gut ausgebildete, menschliche Wetterbeobachter können viel zuverlässiger als ein Automat den genauen Wetterzustand bestimmen, insbesondere in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, genau zu wissen, ob nun Schnee, Schneeregen, Regen, gefrierender Regen oder Graupel vom Himmel fällt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Automaten des DWD hier häufig daneben liegen.
Auch die Wolkenbedeckung kann ein menschlicher Beobachter besser einschätzen, von der Art der Wolken ganz zu schweigen. Ein Automat nutzt einen Laser, der den Himmel abtastet und oft hohe Eiswolken gar nicht detektiert. Die Höhe der Schneedecke können Automaten zwar häufiger messen als ein Beobachter, jedoch kommt es auch hier oft zu Fehlmessungen, insbesondere, wenn sich im Wind Schneewehen bilden.
Fehlerhafte Beobachtungen dürften im Flugverkehr eine negative Rolle spielen und dann möglicherweise sicherheitsrelevant werden. Außerdem gehen sie in die Wettervorhersagemodelle ein. Da helfen auch die besten Modelle nichts, wenn die Anfangsbedingungen fehlerhaft sind, kann am Ende nur eine schlechtere Prognose das Ergebnis sein.
Auf Facebook gibt es inzwischen eine Seite, die sich für den Erhalt der Wetterwarten einsetzt, auch eine Petition ist in Planung.
Interessanter Artikel! Mit der Wetterprogrnose wird es immer ein großes Thema bleiben. Die Technik kann bestimmt schon einiges, aber nicht alles