Schwächelnde Sonne begünstigt kalte Winter
Forscher des britischen Wetterdienstes haben mit einem Klimamodell untersucht, welchen Einfluss die deutlich zurückgehende Aktivität der Sonne auf das zukünftige Klima haben könnte. Danach könnte ein möglicher, vom Menschen verursachter Anstieg der Temperaturen besonders im Winter regional durch die niedrige Sonnenaktivität kompensiert werden.
Die Aktivität der Sonne folgt einem rund 11-jährigen Zyklus, dessen Maxima in den letzten zwei Zyklen deutlich rückläufig sind. Die folgende Abbildung (Quelle: NASA) zeigt die Entwicklung der Sonnenflecken seit 1985.
Im Jahre 1991 zum Maximum von Zyklus 22 wurden in der Spitze noch 200 Sonnenflecken registriert, im aktuellen Zyklus, dessen Maximum im Jahre 2014 lag, waren es nur noch 100 Sonnenflecken. Dieser drastische Rückgang ist seit über 200 Jahren nicht mehr aufgetreten.
Einige Forscher halten sogar ein neues sogenanntes Maunderminimum für möglich. Das Maunderminimum zwischen 1645 und 1715, bei dem kaum Sonnenflecken beobachtet wurden, fiel mit den kältesten Jahren der “Kleinen Eiszeit” zusammen, in der viele sehr kalte Winter auftraten.
Die Forscher simulierten ein solches Maunderminimum mit Beginn des Jahres 2050 und untersuchten die Auswirkungen mit einem Klimamodell. Interessanterweise hat dabei der Rückgang der solaren Einstrahlung nur einen sehr geringen Einfluss auf die Temperatur. Der größere Effekt kommt indirekt durch die zurückgehende UV-Strahlung zustande. Die geringere Absorption in der Ozonschicht bewirkt eine Rückkoppelung auf zwei großräumige Strömungsmuster auf der Nordhalbkugel: die Arktische (AO) und Nordatlantische Oszillation (NAO).
Das Modell zeigt deutliche, aber regional begrenzte Effekte auf die Witterung insbesondere im Winter. Die Wahrscheinlichkeit für kältere Winter in den nördlichen Teilen Europas und Russlands sowie in den östlichen USA ist deutlich erhöht. Damit wirkt die schwächelnde Sonne einer möglichen Globalen Erwärmung entgegen.
Allerdings sind die Forschungsergebnisse mit Vorsicht zu genießen, da viele Klimamodelle heutzutage immer noch nicht in der Lage sind, die unmittelbare Vergangenheit richtig zu simulieren.