El Niño beschleunigt CO2-Anstieg
Der Anstieg der atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentration wird in diesem Jahr durch das natürliche Klimaphänomen El Niño einen zusätzlichen Schub erhalten. Das sagen Klimaforscher des britischen Met Office Hadley Centre und der Universität von Exeter. 2016 wird damit voraussichtlich das erste Jahr, in dem am Mauna-Loa-Observatorium in Hawaii durchgehend eine CO2-Konzentration von über 400 ppm gemessen wird.
El Niño verursacht hohe Meeresoberflächentemperaturen im tropischen Pazifik und zurückgehende Niederschläge in den tropischen Ökosystemen. Durch den fehlenden Regen wird die Aufnahme von Kohlenstoff durch die Pflanzen reduziert. Außerdem kommt es vermehrt zu Waldbränden, die zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre bringen.
Die Messungen des Kohlendioxidgehaltes der Atmosphäre wurde in Mauna Loa auf Hawaii im Jahre 1958 begonnen. Die ersten Messwerte lagen bei 315 ppm (Teile pro Millionen) Kohlendioxid, seitdem steigen die Werte mit durchschnittlich 2,1 ppm pro Jahr. Der Anstieg korelliert mit den Temperaturen der Meeresoberflächen, so dass die Forscher dieses Jahr mit einem Anstieg von etwa 3,2 ppm rechnen. Somit wird die durchschnittliche CO2-Konzentration im Jahr 2016 voraussichtlich um 404 ppm liegen.
Die CO2-Konzentration hat einen jährlichen Zyklus, der niedrigste Wert wird immer im September erreicht. Dies hängt mit den Jahreszeiten und der Verteilung der Landflächen auf der Erde zusammen. Auf der Nordhalbkugel gibt es mehr Landflächen, diese werden im Sommer grün und nehmen dann Kohlendioxid auf, das im Herbst und Winter wieder in die Atmosphäre abgegeben wird.
Da natürliche Prozesse das Kohlendioxid nur langsam aus der Atmosphäre entfernen, wird die CO2-Konzentration auch weiterhin hoch bleiben, selbst wenn die Emissionen zu sinken beginnen. Wissenschaftler erwarten deshalb auch in der nahen Zukunft durchweg Konzentrationen von über 400 ppm.