Frühling 2017: Warten auf die Wärme
Nach einem sehr wechselhaften April 2017 warten viele sehnsüchtig auf die Wärme. Im Vergleich zu den Normalwerten aus den Jahren 1961-90 war der April von den Temperaturen her allerdings ein durchschnittlicher Monat. Dass die meisten ihn doch als relativ kühl empfunden haben, mag daran liegen, dass diese “Normalwerte” aus einer recht kühlen Periode stammen.
Schaut man sich die Mittelwerte der letzten 30 Jahre an, war der April nämlich deutlich kälter als im Mittel. Das könnte auch Auswirkungen auf die Witterung im Mai haben. Ein Blick in die Vergangenheit von Berlin zeigt nämlich ein interessantes Bild:
In sieben von 10 Fällen folgte nach einem kühlen April auch ein kühler Mai (bezogen auf die Mittelwerte der letzten 30 Jahre). Auch für den Juni ergibt sich noch eine schwache Tendenz zu unternormalen Temperaturen, bis sich im Juli das Bild umkehrt. Die Chancen für einen warmen Juli stehen immerhin bei sechs zu drei.
Werfen wir noch einen Blick auf die aktuelle Prognose des US-amerikanischen Climate Forecast Systems (CFS). Hier ist die Tendenz für Mai (links) und Juni (rechts) dargestellt:
Für den Mai werden vor allem in Richtung Südwesten übernormale Temperaturen vorhergesagt, während nach Nordosten hin normale Werte zu finden sind. Im Juni wandelt sich das Bild: Die positiven Abweichungen überwiegen nun deutlich. Allerdings sind in beiden Monaten die Tendenzen nicht besonders stark ausgeprägt, so dass man von größeren Unsicherheiten in der Prognose ausgehen muss.
Fazit: Schaut man sich die aktuellen Prognosen an, dann ist leider frühsommerlich warmes Wetter weder kurzfristig noch mittelfristig in Sicht. Erst in der zweiten Maihälfte steigen die Chancen auf Wärme deutlich an, gleichzeitig aber auch die Unsicherheiten. Für den Juni sind bisher kaum Aussagen möglich, eine längere Phase mit besonders warmer Witterung scheint aber derzeit eher unwahrscheinlich.