Erste Bilder von EU-Satellit Sentinel-5P
Seit erst gut einem Monat ist der neue Satellit zur Erdbeobachtung “Sentinel-5P” aus dem europäischen Copernicus-Programm in Betrieb und schon sendet er spektakuläre Bilder unserer Erde. Allerdings wird das vom niederländischen Wetterdienst KNMI geleitete Forscherteam noch weitere fünf Monate Zeit investieren, um die Sensoren zu kalibrieren. Danach werden die Satellitendaten im Internet zeitnah frei zur Verfügung gestellt.
Der neue Satellit Sentinel-5P wird ein extrem leistungsfähiges Werkzeug zur Überwachung der Luftqualität sein. Die Forscher sind begeistert, wie schnell der Satellit nach dem Start die ersten Daten senden konnte. Dies ist eine großer Fortschritt gegenüber bisherigen Satelliten. In nur einer Woche konnten mehr Daten von Sentinel-5P gewonnen werden als in mehreren Jahren Betrieb einer ähnlichen früheren Mission, berichtet BBC News.
Eines der ersten Bilder von Sentinel-5P zeigt die Stickstoffdioxid-Konzentration über Europa (Bild oben). Diese Emissionen stammen größtenteils von Kraftfahrzeugen und der Verbrennung fossiler Brennstoffe in industriellen Prozessen.
Hohe Konzentrationen des Schadstoffs sind in Teilen der Niederlande, im Ruhrgebiet in Westdeutschland, in der Poebene in Italien und in Teilen Spaniens zu finden. NO2, ein gelb-braunes Gas, fördert unter den richtigen Wetterbedingungen die Produktion von bodennahem Ozon, das eine schwere Reizung der Atemwege bewirken kann.
Beeindruckend ist auch des Bild zum Ausbruch des Vulkans Mt. Agung. Sentinel-5P sieht sowohl die Asche als auch das Schwefeldioxid (oben im Bild), die aus dem Vulkan kommen. Sollten die Aktivitäten des Mt. Agung erheblich zunehmen, haben die Emissionen das Potenzial, sich in der Atmosphäre auszubreiten und das globale Klima abzukühlen. Asche und Schwefeldioxid verstärken die Wolkenbildung und können damit die Sonneneinstrahlung vermindern.
Die Planung und Konstruktion von Sentinel-5P ist eine niederländisch-britischen Koproduktion im Rahmen des Copernicus-EU-Projektes. Großbritannien hat angekündigt, auch nach dem Brexit weiterhin in diesem Projekt engagiert zu bleiben.