Kein Winterschlaf für Mikroorganismen
Schwedische Forscher haben Erstaunliches über die winterlichen Aktivitäten von Mikroorganismen wie Pilzen und Bakterien in skandinavischen Wäldern herausgefunden. Bisher waren Biologen und auch Klimaforscher davon ausgegangen, dass Mikroorganismen in gefrorenem Boden nicht wachsen können und deswegen nur eine sehr geringe Menge an Kohlendioxid ausscheiden. Doch diese Annahme ist offenbar falsch.
Die Forscher entwickelten eine Methode zur Überwachung des Flüssigwassergehaltes im Boden mit Hilfe der Kernspinresonanzspektroskopie, auch NMR-Spektroskopie genannt. Dabei kann anhand des Verhalten eines Magnetfeldes auf flüssiges Wasser im Boden geschlossen werden, das von den Mikroorganismen wie den Thecamöben hier links im Bild zum Leben und Wachsen benötigt wird.
Das erstaunliche Ergebnis: Das wenige flüssige Wasser, das auch in gefrorenem Boden noch vorhanden ist, sorgt für eine Wachstumsrate der Mikroorganismus, die nur wenig unter der im Sommer liegt. Das heißt, dass Pilze und Bakterien auch im Winter weiterhin Biomasse und Kohlendioxid produzieren.
Diese Tatsache ist wichtig für den Kohlenstoffkreislauf in den Klimamodellen. Bisher wird hier größtenteils davon ausgegangen, dass in den Wintermonaten kaum Kohlendioxid aus dem gefrorenen Boden in die Atmosphäre gelangt.
Und die Gülle nicht vergessen !!