Photosynthese dank Virusinfektion?
Unglaublich, aber wahr: Ein Teil des Sauerstoffs, den wir atmen, verdanken wir einer Virusinfektion, die Mikroorganismen in den Ozeanen befallen hat. Dies haben Mikrobiologen jetzt herausgefunden. Etwa die Hälfte des Sauerstoffs in der Atmosphäre wird von dem sogenannten Phytoplankton produziert. Das sind winzig kleine Lebewesen, meist Algen, die mit Hilfe der Photosynthese Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln.
Alle diese Algen sind von verschiedenen Virusarten befallen. Die Molekularbiologen haben jetzt die genetischen Codes dieser Viren ausgewertet, und herausgefunden, dass eine dieser Algenart, die Blaualgen oder auch Cyanobakterien genannt (siehe links im Bild), von Viren befallen werden, die in ihren Genen die Informationen zur Photosynthese enthalten.
Oder anders ausgedrückt: Ein Teil des Sauerstoffs, den wir atmen, ist ein Nebenprodukt einer Viruserkrankung der Cyanobakterien! Damit muss man wohl die Meinung revidieren, Viren seien in der Evolution nur schädlich. Im Gegenteil: Sie scheinen sogar eine extrem wichtige Rolle in der Entwicklung der Menschheit gespielt zu haben!
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