US-Haushaltskrise stoppt Antarktis-Forschung
Traurig, aber wahr: die Haushaltskrise in den USA hat nun auch die komplette amerikanische Antarktis-Forschung zum Stillstand gebracht. Normalerweise beginnen Anfang Oktober, dem Frühling auf der Südhalbkugel, zahlreiche Forschungsprojekte. Diese wurden jetzt alle komplett abgesagt.
Nach Aussage der National Science Foundation (NSF) müssen die Forscher und Techniker, die in den drei US-amerikanischen Forschungsstationen überwintert haben, alle nach Hause zurückkehren. Nur eine Notbesatzung bleibt bestehen, um dringend anfallende Wartungsarbeiten zu erledigen und die Stationen am Laufen zu halten.
Aber auch andere Länder, wie Neuseeland, Frankreich und Italien sind betroffen. Diese nutzen normalerweise die Landebahn auf dem Eis der US-amerikanischen McMurdo-Station, die jetzt vorübergehend nicht mehr betrieben wird. Die NSF hofft, nach dem Ende der Haushaltskrise möglichst viele Forschungsprojekte so schnell wie möglich wieder zu starten, bei einigen ist dies aber gar nicht möglich.
So gibt es zum Beispiel das zeitkritische WISSARD-Projekt, das nach Leben in Seen unter dem antarktischen Eis sucht. Die Eisbohrungen können nicht im Sommer erfolgen. Die NSF hat hier bereits 10 Millionen Dollar investiert, möglicherweise völlig umsonst. Auch das NASA-Projekt “IceBridge” ist betroffen. Damit entsteht hier nun eine Datenlücke bei den Daten zum Eis und anderen Klimaparametern in der Antarktis.