Neun interessante Fakten zum Niederschlag
In unserer Reihe zu Wetter-Parametern kommen wir nach Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck heute zum Thema Niederschlag.
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1 Die Meteorologie definiert Niederschlag als Ausscheidung von Wasser aus der Atmosphäre durch Kondensation oder Sublimation von Wasserdampf. Dabei unterscheidet man nach fallendem, aufgewirbelten und abgesetztem Niederschlag.
2 Die Wetterexperten unterscheiden mehr als 15 Niederschlagsarten: Regen, Sprühregen, gefrierender Regen, gefrierender Sprühregen, Schnee, Schneeregen, Schneegriesel, Polarschnee, Eiskörner, Graupel, Hagel sowie die abgesetzten Niederschläge Tau, Reif, Raureif, Raueis.
3 Der Unterschied zwischen Regen und Sprühregen (oder Nieselregen) ist die Tröpfchengröße: Sprühregentropfen sind zwischen 0,1 und 0,5 mm im Durchmesser, bei größeren Tropfen spricht man von Regen. Es gibt aber auch eine Mischung aus Regen und Sprühregen, wenn die Tropfengröße stark variiert. Auch bei Schnee gibt es eine Unterscheidung nach der Größe der Teilchen. Sind die Schneekristalle kleiner als 1mm, spricht man von Schneegriesel.
4 Meteorologen unterscheiden mehrere Arten von gefrierendem Niederschlag: Gefrierender Regen und gefrierender Sprühregen ist während des Falls noch flüssig und gefriert, sobald er mit dem Boden in Kontakt kommt, auch Glatteis oder Blitzeis genannt. Eiskörner dagegen sind bereits in der Luft gefrorene Regentropfen, nicht zu verwechseln mit Graupel und Hagel, die sich beide nur in Schauerwolken bilden.
5 Eine besondere Niederschlagsform ist der Polarschnee. Dies sind kleine Eiskristalle, die sich in der Luft durch Resublimation des Wasserdampfs bilden. Dafür muss es besonders kalt sein. Oft herrscht dabei sogar wolkenloser Himmel.
6 Niederschlag fällt unterschiedlich schnell zu Boden. Je schwerer die Teilchen desto schneller: am langsamsten ist der Sprühregen mit 0,3 Meter pro Sekunde (1 km/h), Regen fällt mit 0,5 bis 5 m/s (2 bis 18 km/h), Schnee mit 1 bis 2 m/s (4 bis 7 km/h) und Hagel je nach Größe mit 5 bis 30 m/s (18 bis 100 km/h).
7 Die Niederschlagsmenge wird in Liter pro Quadratmeter gemessen. Bei einer Menge von einem Liter pro Quadratmeter steht das Regenwasser 1 mm hoch, wenn es nicht abfließt. Es gilt also 1 mm = 1 l/m². Die momentane Niederschlagsintensität wird in Millimeter pro Stunde angegeben. Als “leichter Niederschlag” spricht man bei Intensitäten von maximal 0,5 mm/h, während “starker Niederschlag” ab 4,0 mm/h definiert ist.
8 Klassische Niederschlagsmesser messen das Volumen des Niederschlages über einen Auffangbehälter, automatische Wetterstationen dagegen die Masse des Niederschlages, meist über eine Wippe. Ganz moderne Geräte nutzen einen Laser, um die Größe, Anzahl und Geschwindigkeit der Teilchen zu registrieren und daraus die Niederschlagsintensität sowie sogar die Niederschlagsart abzuleiten.
9 Die höchste stündliche Niederschlagssumme wurde am 22. Juni 1947 während eines starken Gewitters in Holt, Missouri, USA mit 305 mm gemessen (Quelle). Zum Vergleich: das ist die halbe Jahressumme von Berlin. Der Tagesrekord steht bei 1825 mm, aufgestellt am 8. Januar 1966 in Foc-Foc, La Réunion während des Durchzug des Zyklons Denise. Der Jahresrekord steht bei unglaublichen 26470 mm, aufgestellt im Jahre 1861 im indischen Cherrapunji am Fuße des Himalaja, wo sich alljährlich der indische Monsunregen staut.