Neun Fakten zum Wetterparameter Wind

Der Wind ist nach Temperatur, Luftfeuchte und Niederschlag eines der wichtigsten Wetterparameter. Wir haben uns vor einiger Zeit schon damit beschäftigt, was man bei der Messung des Windes beachten sollte. Hier sind weitere interessante Fakten.


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1 Der Wind ist im Gegensatz zu den meisten anderen Wetterparametern eine 3-dimensionale Größe. Das heißt, man müsste eigentlich 3 Werte angeben, um Betrag und Richtung zu bestimmen. Am Boden wird normalerweise die vertikale Komponente vernachlässigt, so dass man nur Richtung und Geschwindigkeit angibt.

2 Bei der Messung der Windgeschwindigkeit unterscheidet man Mittelwind und Windböen. Letztere beschreiben die zeitliche Variabilität des Windes. Der Mittelwind wird dabei in der Regel über einen Zeitraum von 10 min gemessen, die Windböen dagegen über eine Zeitraum von 3 Sekunden.

3 Von böigem Wind spricht man, wenn der 10-min-Mittelwert der Windgeschwindigkeit innerhalb eines Zeitraums von 3 bis 20 Sekunden um mindestens 5 m/s (18 km/h) überschritten wird. Bei einer Abweichung von 8 m/s (29 km/h) oder mehr spricht man von “markanten Böen“.

4 Für die Windgeschwindigkeit gibt es zahlreiche Einheiten. Die wichtigsten sind Meter pro Sekunde (m/s), Knoten (kn) identisch mit Seemeilen pro Stunde (NM/h), Kilometer pro Stunde (km/h). In USA und Großbritannien nutzt man auch Meilen pro Stunde (mph). Darüber hinaus gibt es noch die Beaufort-Skala (Windstärke 0 bis 12).

5 Die Windrichtung gibt immer an, woher der Wind weht, bezogen auf den Nordpol, 0° ist also Wind aus Norden, 90° Wind aus Osten usw. Bei den Meeresströmungen ist das übrigens anders herum: eine Südströmung kommt von Norden und fließt nach Süden.



6 Wind kann man auf verschiedene Weise messen. Am häufigsten ist das Rotationsanemometer (oder auch Schalenkreuzanemometer), das sich im Wind dreht. Aus der Anzahl Umdrehungen pro Zeit kann man die Windgeschwindigkeit ausrechnen. Eine zusätzliche Windfahne dreht sich immer in Richtung des Windes. Mit Hilfe eines Drehwiderstandes lässt sich daraus elektronisch die Windrichtung ableiten.

7 Professionelle Wetterdienste nutzen zunehmend sogenannte Ultraschallanemometer, die völlig ohne Bewegung und damit verschleißfrei messen. Das Messprinzip basiert auf der Bestimmung der Laufzeit von Ultraschallwellen in zwei oder drei Raumrichtungen. Dabei wird ausgenutzt, dass der Wind die Ausbreitung des Schallimpulses beeinflusst, indem er die Schallwelle abbremst oder beschleunigt. Aus den Laufzeitunterschieden in drei Richtungen lassen sich Windgeschwindigkeit und Richtung ausrechnen.

8 Kennen Sie den windigsten Ort Deutschlands? Das ist weder eine Nordseeinsel, noch der höchste Punkt Deutschlands, die Zugspitze, sondern der Brocken im Harz. Da er sozusagen aus dem Norddeutschen Flachland herausragt, werden hier die höchsten Windgeschwindigkeiten innerhalb Deutschlands gemessen. Das Jahr 1990 war besonders windig. Da gab es hier 26 Tage mit Orkanböen oberhalb 118 km/h. Die bisher höchste Böe auf dem Brocken wurde am 24. November 1984 mit 263 km/h gemessen. Der inoffizielle Rekord liegt sogar bei 292 km/h und stammt vom Januar 1938.

9 Die höchste Windgeschwindigkeit weltweit wurde während des tropischen Zyklons Olivia am 10. April 1996 auf Barrow Island, Australien mit 407,5 km/h gemessen. Diese Rekord wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) untersucht und offiziell bestätigt.

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