Neue Studie zu Klimawandel und Starkregen

Eine neue Studie der Universität Newcastle und des UK Met Office bestätigt erneut: Der Klimawandel wird höchstwahrscheinlich zu einer Zunahme von Starkregenereignissen führen. Die Wissenschaftler schätzen, dass langsam ziehende Tiefdruckgebiete bis zum Ende des Jahrhunderts 14-mal häufiger auftreten könnten. Wir werden also in Zukunft häufiger mit sehr hohen Niederschlagsmengen und den damit verbundenen verheerenden Auswirkungen rechnen müssen, so wie es im Juli 2021 in Deutschland und Belgien der Fall war.

Die veröffentlichten Studienergebnisse zeigen, dass sich Stürme, die intensive Regenfälle produzieren, mit dem Klimawandel langsamer bewegen und damit die Dauer der Exposition gegenüber den Extremen erhöhen können. Mit den jüngsten Fortschritten bei der Leistung von Supercomputern sind jetzt europaweite Klimasimulationen verfügbar, die die Atmosphäre so detailliert auflösen, wie es bereits die Modelle für die Wettervorhersage im Kurzfristbereich tun. Diese Modelle haben einen Gitterabstand von etwa 2 km, wodurch sie Sturmsysteme viel besser simulieren können, was zu einer besseren Darstellung von Extremen führt.

Unter Verwendung dieser hochmodernen Klimasimulationen haben die Forscher Metriken entwickelt, um potenzielle Fälle für Starkregen zu extrahieren, sowie eine kleinere, fast stationäre Teilmenge dieser Fälle mit dem Potenzial für hohe Niederschlagsmengen. Diese Metriken bieten eine ganzheitliche Sicht auf das Problem und helfen zu verstehen, welche Faktoren der Atmosphäre zu den Veränderungen bei Starkregen beitragen.

Die Hauptgründe für die der Intensivierung der Niederschläge sind zum einen der steigende Feuchtegehalt der Luft. Erwärmt sich die Luft um 1 Grad, kann sie 7% mehr Wasserdampf aufnehmen. Zum anderen wurde in den Simulationen auch eine steigende Vertikalgeschwindigkeit durch stärkere Konvektion in den Tiefdruckgebieten gefunden.



Diese Studie zeigt außerdem, dass auch eine starke Zunahme von langsam ziehenden Stürmen, insbesondere über Land zu erwarten ist, die das Potenzial für hohe Niederschlagsmengen bietet. Ursache für die niedrigen Zuggeschwindigkeiten ist zum größten Teil eine saisonale Abschwächung des Jetstreams, der die Zugbahnen der Tiefs steuert. In Zukunft wird man also häufig mit regnerischen Sommern rechnen müssen, da ist man gut beraten, sich eine gute Terrassenüberdachung zuzulegen.

Die Ergebnisse der Studie sind relevant für die Klimaschutz- und Anpassungspolitik in Europa, mit spezifischen Auswirkungen auf zukünftige Überschwemmungsfolgen, die Gestaltung von Infrastruktursystemen und das Management von Wasserressourcen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert