Kosten von Wetterkatastrophen stiegen 2021 stark an
Mit dem fortschreitenden Klimawandel steigen auch die Kosten von Wetterkatastrophen immer weiter an. Im Jahr 2021 verursachten die 10 teuersten Wetterkatastrophen Schäden in Höhe von mehr als 150 Milliarden Euro, berichtet die britische Hilfsorganisation Christian Aid.
Vom tödlichen Hurrikan Ida in den Vereinigten Staaten bis hin zu verheerenden Überschwemmungen in China und Europa haben Umweltkatastrophen wie Stürme, Brände und Hitzewellen die Welt in diesem Jahr 18 Milliarden Euro mehr gekostet als im vergangenen Jahr. Bei den zehn stärksten Katastrophen sind auch mindestens 1075 Menschen ums Leben gekommen und 1,3 Millionen Menschen vertrieben wurden.
Die teuerste Wetterkatastrophe des Jahres 2021 war der Hurrikan Ida (oben im Bild), der im Sommer den Osten der Vereinigten Staaten heimsuchte und Schäden in Höhe von 65 Milliarden Dollar verursachte. Nachdem er Ende August über Louisiana hinweggefegt war, bahnte er sich seinen Weg nach Norden und führte in New York City und Umgebung zu schweren Überschwemmungen.
Schwere Regenfälle zogen im Juli über den Westen Deutschlands und führten zu nie dagewesenen Überschwemmungen. Besonders betroffen waren die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch die Nachbarländer Niederlande und Belgien. Kleine Flüsse und Bäche verwandelten sich in reißende Ströme, die ganze Dörfer zerstörten. Dämme drohten zu brechen, Strom- und Mobilfunknetze fielen aus – eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Region seit Menschengedenken.
Allein in Deutschland starben über 180 Menschen und viele weitere verloren ihre Häuser und ihr Hab und Gut. Die tödlichen Überschwemmungen in Westeuropa verursachten Kosten in Höhe von 38 Milliarden Euro, so der Bericht von Christian Aid.
Ein Wintersturm in Texas, der das Stromnetz des Bundesstaates lahm legte, verursachte Schäden in Höhe von 23 Milliarden Dollar, gefolgt von Überschwemmungen in der chinesischen Provinz Henan im Juli, die geschätzte 17,6 Milliarden Dollar kosteten.
Weitere Katastrophen, die mehrere Milliarden Dollar kosteten, waren Überschwemmungen im Westen Kanadas, ein Spätfrost im Frühjahr in Frankreich, der die Weinberge schädigte, und ein Wirbelsturm, der im Mai Indien und Bangladesch heimsuchte.
Von der brütenden Hitze in Nordamerika über die Waldbrände im Mittelmeerraum bis hin zu rekordverdächtigen Überschwemmungen in Europa und Asien haben die Wetterkatastrophen des Jahres 2021 nach Ansicht von Umweltexperten die Realität des Klimawandels deutlich gemacht. Die Kosten werden in den nächsten Jahren weiter deutlich ansteigen.