Wie beeinflusst die Sonnenfinsternis das Wetter?
Am 21. August wurden Millionen Menschen in den USA von Oregon bis nach South Carolina Zeuge einer totalen Sonnenfinsternis. In einem etwa 112 km breitem Streifen der Totalität wurde die Sonne vollständig vom Mond verdeckt und der Tag wurde zur Nacht. Das Netzwerk der Klimareferenzstationen (USCRN) des amerikanischen Wetterdienstes war ebenfalls Zeuge dieses Ereignisses und hat interessante Aufzeichnungen gemacht.
Mehr als 100 USCRN-Stationen im ganzen Land lagen im Bereich der Sonnenfinsternis. Von diesen Stationen
waren neun im Bereich der Totalität, wobei die Länge der vollständigen Verdunklung zwischen 30 Sekunden und 2:38 min lag.
Das USCRN soll über einen längeren Zeitraum von mehrerem Jahrzehnten Klimadaten erfassen und besteht aus Stationen mit qualitativ hochwertigen Instrumenten, die neben Lufttemperatur auch Oberflächentemperatur, Sonnenstrahlung, relative Feuchte, Niederschlag und andere Parameter messen. Die Stationen nehmen Beobachtungen in 5-Minuten-Intervallen auf. Die Daten während der Sonnenfinsternis wurden jetzt veröffentlicht.
Die Stationen zeigen im Bereich der Totalität einen Rückgang der Temperatur zwischen 2,4 Grad bei stark bewölktem Himmel und 4,6 Grad bei klarem Himmel. Die Abbildung links zeigt den Verlauf der Parameter Temperatur, Globalstrahlung und Luftfeuchte an der Station Moose in Wyoming in 1971 Meter über den Meeresspiegel (Uhrzeit in Lokalzeit).
Hier herrschte für 2:20 min Dunkelheit. Das Temperaturminimum wurde kurz nach Ende der Totalität erreicht (ähnlich wie am Morgen kurz nach Sonnenaufgang das Tagesmininum registriert wird).
Gleichzeitig stieg die Luftfeuchte von 31 auf 51 Prozent. Kühlt sich die Luft ab, nimmt die relative Luftfeuchte zu, da kalte Luft weniger Feuchte aufnehmen kann als warme Luft. Der Anstieg der Luftfeuchte ist deswegen davon abhängig, wie stark die Temperatur zurück geht. Bei den USCRN-Stationen varrierte der Rückgang zwischen 4 und 28 Prozentpunkten.
Bildquelle: Flickr.com/Denis Santana.