Nach dem kurzen und heftigen Ausbruch des isländischen Vulkans Grimsvötn und damit verbunden mehr oder weniger sinnvollen Luftraumsperrungen in Deutschland sind zwei weitere Vulkane ausgebrochen, die ebenfalls in einigen Regionen der Welt den Flugverkehr beeinträchtigen.
In der letzten Woche ist in Chile ist der Puyehue-Cordon Caulle ausgebrochen. Das Bild oben zeigt die Aschewolken am 06. Juni 2011, aufgenommen vom NASA-Satelliten TERRA. Bis in Höhen von 10 km wurde die Asche geschleudert. Diese hat zunächst vor allem im benachbarten Argentinien für heftige Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens gesorgt.
Unglücklicherweise gelangte die Aschewolke des Vulkans in einen starken Jetstream, so dass große Mengen der Asche mehr als 9.000 km nach Osten über den Atlantischen und Indischen Ozen bis nach Australien und Neuseeland transportiert wurden. Imzugedessen kam es am Wochenende auch hier zu Sperrungen des Luftraums, ein Ereignis, das es seit 20 Jahren nicht mehr gab.
Die folgende Animation (Quelle: MeteoGroup Youtube Channel) zeigt die Aschewolken des Vulkans im Zeitraum 14./15.06.2011 (in grüner und roter Farbe zu erkennen):
Am 12.06.2011 ist in Eritrea der Vulkan Nabro ausgebrochen. Im obigen Satellitenbild, aufgenommen am 13.06.2011 vom NASA-Satelliten AQUA, ist die über 1.500 km lange Rauchfahne des Vulkans zu sehen, die von Eritrea in Richtung Sudan und Ägypten zieht. Am Dienstag soll dann der Wind drehen und die Asche in Richtung Mittleren Osten treiben. Dies könnte auch dort für Sperrungen des Luftraums führen.
Die häufigen Vulkanausbrüche der letzten Zeit könnten aber nicht nur Konsequenzen für die Luftfahrt haben, sondern auch für den Klimawandel. Sie wirken nämlich der Globalen Erwärmung entgegen: durch die Asche befinden sich nun deutlich mehr Kondensationskeime zur Wolkenbildung in der Atmosphäre, so dass einerseits Niederschlagsprozesse verstärkt werden könnten, andererseits die einfallende Strahlung der Sonne vermehrt in den Weltraum zurückgestreut wird. Wie groß diese Effekte sind, lässt sich aber nur sehr schwer abschätzen.