Wissenschaftler des British Antarctic Survey der Durham University und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung haben mit einer neuen Methode die Schmelzrate von Gletschern in der Westantarktis bestimmt. Dabei starteten die Forscher mit einem Hubschrauber vom deutschen Forschungsschiff “Polarstern” und flogen dann an die Küste der Amundsen-See. Diese Region ist mehr als 1400 km von der nächsten Forschungsstation entfernt und sonst kaum zu erreichen.
Aus den Daten kann man dann die Schmelzgeschwindigkeit des Gletschers ableiten. Das Ergebnis: In den letzten 5000 Jahren ist der Pine-Island-Gletscher etwa 4 Zentimeter pro Jahr dünner geworden. Seit 1990 hat sich aber die Schmelzrate drastisch erhöht: Sie beträgt nun etwa 1,6 Meter pro Jahr! Der Pine-Island-Gletscher gehört zum Westantarktischen Eisschild. Ein Abschmelzen dieses gigantischen Eisschildes könnte den globalen Meeresspiegel um 1,5 Meter steigen lassen.