In der Arktis leben offenbar mehr Eisbären als bisher gedacht. Drei kürzlich veröffentlichten Studien zu Folge, muss die Population der Eisbären im Jahr 2015 um mehr als 2.050 nach oben korrigiert werden. Damit lebten im Jahre 2015 etwa 28.500 Eisbären in der Arktis, ein signifikanter Anstieg gegenüber der bisherigen offiziellen Schätzung von 26.500.
Gegenüber der Schätzung von 2005 von etwa 22.500 bedeutet dies einen Anstieg um 6.000 Eisbären innerhalb von 10 Jahren, das sind mehr als 25 Prozent – und das trotz des dramatischen Verlustes an Meereis seit dem Jahre 2007! Es darf ernsthaft bezweifelt werden, dass der vorhergesagte Rückgang der Eisbärpopulation um zwei Drittel bis zum Jahr 2050 noch halbwegs realistisch ist.
Der Hauptgrund für den derzeitigen Aufwärtstrend ist nach Angaben einiger Forscher das bestehende Jagdverbot. In naher Zukunft dürfte sich ein schwacher Aufwärtstrend fortsetzen, denn das Jagdverbot wird weiterhin bestehen. Die Eisbären stehen immerhin auf der Liste der Bedrohten Arten in den USA.
Der Rückgang des Meereises in der Arktis zeigt demzufolge kaum Auswirkungen auf die Anzahl der Eisbären. Der bedrohte Eisbär als Symbol des Klimawandels ist offenbar Ergebnis eines guten Marketings und hat mit der Realität wenig zu tun.
Bildquelle: Flickr.com/NOAA Photo Library.