Atlantische Meeresströmung vor dem Kollaps
Eine aktuelle Studie der Universität Utrecht kommt zu dem Schluss, dass die Atlantische Meridionale Umwälzströmung (AMOC), zudem auch der Golfstrom gehört, in diesem Jahrhundert zusammenbrechen könnte. Dies könnte was erhebliche Auswirkungen auf das Klima und die Gesellschaft insbesondere in Europa haben. Der Kollaps könnte zwischen 2037 und 2064 stattfinden, mit einer Wahrscheinlichkeit von 59% vor 2050.
Ein Zusammenbruch der AMOC würde zu einer Verschiebung der tropischen Regenzonen, dynamischen Meeresspiegelveränderungen und einer erheblichen Abkühlung im Westen und Norden Europas führen, insbesondere in den Wintermonaten. Klassische Frühwarnsignale wie Varianz und Autokorrelation zeigen in einigen Regionen Anzeichen einer kritischen Verlangsamung, insbesondere entlang des 34. Breitengrades auf der Südhalbkugel.
Die Studie verwendete Daten aus Klimamodellen und Reanalysen, um die Wahrscheinlichkeit und den Zeitpunkt eines AMOC-Kollapses zu schätzen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines AMOC-Kollapses vor dem Jahre 2100 in bisherigen Modellierungen und Berichten des Weltklimarates IPCC möglicherweise unterschätzt wurde.
Die Hauptursache für einen möglichen Kollaps der Atlantischen Meridionalen Umwälzströmung (AMOC) ist eng mit dem menschengemachten Klimawandel verbunden. Das Schmelzwasser der Gletscher auf Grönland führt zu einem erhöhten Süßwassereintrag in den Nordatlantik. Süßwasser ist weniger dicht als Salzwasser und stört die Tiefenwasserbildung, die ein wesentlicher Antrieb der AMOC ist. Ähnlich wie das Schmelzwasser aus Grönland tragen auch erhöhte Niederschläge und Flusswasser zur Verdünnung des salzhaltigen Meerwassers bei, was die Strömung weiter schwächt.