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Aus Kondensstreifen werden Wolken

Immer wieder kommt es vor, dass sich aus Kondensstreifen ein größeres zusammenhängendes Wolkenfeld bildet. Dies war am heutigen 16.09.2011 eindrucksvoll über Norditalien zu beobachten, wie die folgende Animation aus Satellitenbilder zeigt (Quelle: MeteoGroup-YouTube-Channel):

In den Nachtstunden sind zunächst nur einige wenige Kondensstreifen westlich von Korsika zu sehen, die sich mit der Höhenströmung nordostwärts in Richtung Norditalien bewegen. Kurz nach Sonnenaufgang kommt es dann fast zu einer explosionsartigen Ausbreitung der Kondensstreifen über Norditalien. In den Mittagsstunden haben sich diese dann bereits zu einem zusammenhängenden Wolkenfeld ausgebreitet.

Die Ursache für dieses Wachstum ist ein sehr hoher Wasserdampfgehalt in der höheren Atmosphäre. In der obigen Abbildung sind die Daten des Radiosondenaufstieges in Mailand vom 16.09.2011 zu sehen (Quelle: Wetterzentrale). Oberhalb von 300 hPa (etwa 8000 m Höhe), also dort, wo die Flugzeuge fliegen, sieht man, dass die graue Taupunkt- und die weiße Temperatur-Kurve zusammenfallen. Dies bedeutet eine relative Luftfeuchte von 100%.

Die relative Luftfeuchte kann aber auch Werte über 100% annehmen. Dann ist die Luft mit Wasserdampf übersättigt, ohne Kondensationskeime können sich aber keine Wolken bilden. Der Ruß der Flugzeugabgase stellt diese Keime in ausreichender Menge zur Verfügung. Der Wasserdampf kondensiert dann an den Rußteilchen zu winzigen Tröpfchen, die dann sofort zu Eiskristallen gefrieren und Cirrus-Wolken bilden.

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