Baumringe überschätzen Erwärmung
Baumringe sind in der Klimaforschung bisher eine wichtige Datenquelle zur Rekonstruktion des Klimas in der Vergangenheit. Doch in letzter Zeit finden Forscher immer mehr Einflussfaktoren auf das Wachstum der Baumringe, die die Aussagekraft früherer Rekonstruktionen in Frage stellen.
Eine Forschungsgruppe der University of Guelph in Kanada hat nun herausgefunden, dass die Abhängigkeit der Wachstumsrate vom Alter des Baumes unbedingt berücksichtigt werden muss, um korrekte Temperaturdaten ableiten zu können.
Je älter ein Baum ist, desto langsamer wächst er. Wird diese Tatsache in der Auswertung der Baumringe nicht berücksichtigt, ergibt sich fälschlicherweise in den meisten Fällen eine verstärkte Erwärmung zum Ende der Temperaturreihe. Das haben die Forscher mit Hilfe von speziellen Baumwachsmodellen herausgefunden. Damit sind ein Großteil der aus Baumringen abgeleitete Temperaturreihen stark fehlerbehaftet.
Die Forscher untersuchten 1.200 veröffentlichte Baumringdaten und korrigierten die Temperaturrekonstruktionen unter Berücksichtigung der korrekten Baumwachstumsrate. Insbesondere die Daten der letzten 300 Jahren sind offenbar stark fehlerbehaftet, weniger dagegen die Daten, die weit in der Vergangenheit liegen. Die Rekonstruktionen aus verschiedenen Zeiten sind somit inhomogen und schlecht vergleichbar.
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