Forscher des International Pacific Research Center der Universität Hawaii haben anhand von Baumringen 1.100 Jahre Klimageschichte im Pazifik rekonstruiert. Untersucht wurden Exemplare der Westlichen Grannenkiefer (engl. Bristlecone Pine), die im Südwesten der USA wachsen.
Zunächst wurden für die letzten 150 Jahre die Temperaturdaten der Meeresoberflächen im tropischen Pazifik mit der Dicke der Baumringe verglichen. Dabei zeigt sich eine gute Korellation. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass während eines El-Nino-Ereignisses, also hohen Temperaturen im Pazifik, die atmosphärische Zirkulation derart verändert wird, dass es im Südwesten der USA im Winter mehr regnet. So können die Bäume besser wachsen. Bei einem La-Nina-Ereignis, also einem kälteren Pazifik finden sich dünnere Baumringe aufgrund der trockeneren Witterung.
Die Abbildung oben zeigt die aus den Baumringen abgeleitete Stärke der El-Nino-Ereignisse für die vergangenen 1.100 Jahre (blaue Kurve). Für die letzten 150 Jahre sind außerdem die aus den Messwerten abgeleiteten Werte dargestellt (rote Kurve). Die grüne Kurve zeigt den langfristigen Trend der El-Nino-Ereignisse.
Die schwächsten Episoden gab es während der Mittelalterlichen Warmzeit im 11. Jahrhundert, die stärksten El-Nino-Ereignisse im 18. Jahrhundert. Dabei schwankt die Stärke in einem Zyklus von 50 bis 90 Jahren, was Auswirkungen auf das Klima im gesamten Pazifikraum hat. Diese Ergebnisse sind übrigens konsistent mit den Daten aus Sedimentbohrkernen, die vor den Galapagos-Inseln und Nord-Yukatan geborgen wurden.
Die Forscher hoffen nun, dass diese Daten dafür genutzt werden können, die zukünftige Entwicklung der El-Nino-Ereignisse besser vorherzusagen.