Der britische Wetterdienst UK Met Office betreibt seit 1987 das Blitzortungsnetz “ATDnet”. Dieses Netzwerk erfasst die niedrig-frequenten, elektromagnetischen Wellen der Blitze im VLF-Bereich und hat den Vorteil, mit nur wenigen Sensoren ganz Europa abdecken zu können.
Das Prinzip der Blitzdetektion beruht auf der Auswertung der Differenzen der Eintreffzeiten der Wellen an den verschiedenen Detektoren. Daraus lässt sich dann die Position des Blitzeinschlages ableiten. Ein ähnliches Blitzortungsnetz wird übrigens auch von Hobbymeteorologen betrieben: Unter Blitzortung.org sind weltweite Blitzdaten in Echtzeit verfügbar.
Die nachfolgende Statistik wurde vom UK Met Office erstellt und beruht auf 5 Jahren ATDNet-Daten im Zeitraum 2008-2012. Hier ist zu sehen, in welchen Regionen Europas es am häufigsten blitzt (klicken Sie auf das Bild für eine größere Version):
Die meisten Blitze gibt es in Europa südlich der Alpen mit durchschnittlich 4 bis 7 Blitzen pro Quadratmeter. Sehr viele Blitze gibt es auch in den Pyrenäen, in den Karpaten sowie in Bulgarien und im westlichen Griechenland mit 3 bis 5 Blitzen pro Quadratmeter.
In Deutschland muss nach dieser Statistik mit etwa 1 bis 3 Blitzen pro Quadratmeter gerechnet werden, wobei die meisten Blitze im Erzgebirge, Schwarzwald und am Alpenrand auftreten. An den Küsten blitzt es dagegen nicht einmal halb so oft.
Die folgenden Grafiken zeigen für die monatliche Verteilung der Blitze in verschiedenen Regionen Europas:
In Deutschland blitzt es am häufigsten im Juli, sowie im Juni und August, in den Wintermonaten werden kaum Blitze registriert. Etwas anders sieht es am Mittelmeer aus. Hier werden die meisten Blitze im September und Oktober beobachtet. Die Ursache dafür ist das warme Wasser des Mittelmeers. Wird im Herbst kühlere Luft über das Wasser geführt, kommt es zur Labilisierung der Atmosphäre und es bilden sich Schauer und Gewitter. Den gleichen Effekt gibt es im Herbst auch abgeschwächt über der Ostsee.