Ein neues, internationales Forschungsprojekt namens CODITA (Cosmic Dust in the Terrestrial Atmosphere) wird sich in den nächsten fünf Jahren mit der Frage beschäftigen, wie viel Staub aus dem All in unsere Atmosphäre und schließlich bis auf die Erde gelangt.
Beim Zusammenstoß mit den Luftmolekülen erhitzen sich diese Partikel sehr schnell bis zu Temperaturen von 1.600°C und verdampfen schließlich. Sind die Partikel größer als 2 mm, ensteht eine glühende Spur am Himmel, eine Sternschnuppe. Die meisten Partikel sind jedoch viel kleiner und nur mit Hilfe spezieller Meteor-Radargeräte detektierbar.
Die in dem kosmischen Staub enthaltenen seltenen Elemente wie Iridium und Osmium gelangen auch bis zur Erdoberfläche. Man kann diese Elemente in Eisbohrkernen und Tiefsee-Sedimenten nachweisen und hat daraus abgeleitet, dass etwa 100 bis 300 Tonnen Staub aus dem All in die Atmosphäre gelangen müssten. Doch diese Zahl stimmt nicht mit den Daten überein, die aus Meteor-Radar- und Lasermessungen abgeleitet wurden. Hier kommen die Forscher nur auf 5 Tonnen pro Tag.
Der kosmische Staub spielt eine wichtige Rolle im Klimasystem. Er stellt die Kondensationskeime zur Bildung der Leuchtenden Nachtwolken dar. Diese aus Eiskristallen bestehenden Wolken entwickeln sich im Sommer in den Polarregionen in einer Höhe von 81 bis 85 km Höhe. Die Metalle aus dem kosmischen Staub können außerdem die Ozonschicht in der Stratosphäre beeinflussen. Das enthaltene Eisen andererseits könnte zudem als Dünger für die Ozeane funktionieren, indem es das Wachstum des Phytoplanktons anregt.