Was hat der Klimawandel mit dem Erdbeben in Nepal zu tun? Nichts, sagt einem der gesunde Menschenverstand. Doch heutzutage findet sich schon irgendwo ein Experte, der aktuelle Katastrophen mit dem Klimawandel in Verbindung bringen kann. Nach dem Einfluss auf das Erstarken des Terrorregimes “Islamischer Staat” ist es nun das Erdbeben in Nepal.
Einem Bericht in Newsweek zu Folge, gibt es wirklich Wissenschaftler, die behaupten, dass der Klimawandel das aktuelle Erdbeben in Nepal begünstigt hat und das in Zukunft weitere solcher Beben als Folge der steigenden Kohlendioxidemissionen auftreten könnten.
Und so soll das genau funktionieren: Die schmelzenden Gletscher im Himalaya-Gebirge sowie Veränderungen im Monsunregen führen dazu, dass sich der Druck auf die Erdkruste verändert. Dies wiederum soll das vermehrte Auftreten von Erdbeben verursachen.
Doch zahlreiche Wissenschaftler bezweifeln einen solch einfachen Zusammenhang. Druckveränderungen auf die Erdkruste durch abschmelzende Gletscher oder Überflutungen haben in etwa den Einfluss wie der sprichwörtliche Schmetterling auf die Entstehung eines Hurrikans.
In Nepal treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander. Die Indische Platte schiebt sich unter die Eurasische Platte. Hier wird es immer wieder zu Erdbeben kommen, ganz unabhängig vom herrschenden Klima. Nur der Zeitpunkt der Erdbeben könnte durch Druckveränderungen beeinflusst werden, wohl aber kaum die Stärke der Beben.
Bildquelle: Flickr/ReSurge International.