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Die Sonne verändert sich

Nachdem Wissenschaftler vor einigen Monaten dem Geheimnis der Sonnenflecken auf die Spur gekommen sind, haben nun drei verschiedene Forschergruppen weitere Erkenntnisse gewonnen, die interessanterweise alle ein ähnliches Ergebnis zeigen, obwohl sie auf verschiedene Weise gewonnen wurden: Der nächste Sonnenfleckenzyklus (Solarzyklus 25) wird sich wahrscheinlich deutlich verspäten oder könnte sogar ganz ausfallen!

Derzeit befinden wir uns mitten im Solarzyklus 24, der im Jahre 2013 seinen Höhepunkt erreichen wird. Bisher geht man davon aus, dass der nächste Solarzyklus 25 etwa im Jahre 2020 beginnen wird. Die Forscher halten es für möglich, dass die Sonne nun in eine ähnlich inaktive Phase übergeht wie zur Zeit des sogenannten “Maunder-Minimums” im Zeitraum 1645 bis 1715. Damals kam es zur sogenannten Kleinen Eiszeit, auch diesmal ist eine Globale Abkühlung nicht auszuschließen.

Wissenschaftler des US-amerikanischen National Solar Observatorys haben aus Daten des McMath-Pierce Telescopes die Stärke der Sonnenflecken analysiert und herausgefunden, dass diese immer schwächer werden und nicht mehr so dunkel sind wie früher (das Bild links zeigt die Sonne am 17.06.2011, aufgenommen vom Satelliten SOHO im UV-Bereich, hier erscheinen die Sonnenflecken hell). Die Forscher schließen daraus, dass das Magnetfeld der Sonne, das für die Entstehung der Sonnenflecken verantwortlich ist, langfristig schwächer wird und sich deshalb im nächsten Zyklus möglicherweise gar keine Sonnenflecken mehr bilden könnten.

Ein anderes Forscherteam des National Solar Observatory untersucht derzeit die Sonne mittels der sogenannten Helioseismologie. Dabei werden ähnlich wie bei Beben auf der Erde die Vibrationen der Sonnenoberfläche analysiert und daraus Schlüsse auf die Struktur im Inneren der Sonne gezogen. Dort gibt es regelmäßig sogenannte Plasma-Jetstreams, die sich im Verlauf mehrerer Jahre von den Polen der Sonne zum Äquator bewegen und die das Magnetfeld der Sonne beeinflussen. In der Nähe dieses Jetstreams bilden sich dann die Sonnenflecken, wenn dieser sich dem Äquator nähert.

Die Forscher konnten den Jetstream, der für die aktuellen Sonnenflecken zuständig ist, bis ins Jahre 1997 zurückverfolgen. Für den nächsten Solarzyklus 25 hätte sich eigentlich spätestens im Jahre 2009 ein neuer Jetstream gebildet haben müssen, doch dies ist bisher nicht der Fall. Daraus schließen die Forscher, dass der nächste Solarzyklus mindestens 2 Jahre Verspätung haben wird oder vielleicht sogar ganz ausfällt.

Die dritte Forschergruppe des U.S. Air Force’s Coronal Research Programs untersucht die Korona, die äußerste Schicht der Atmosphäre der Sonne. Hier lassen sich lokal begrenzte Strukturen im Magnetfeld beobachten, die sich schnell in Richtung Pole bewegen. Erreichen diese Strukturen den Breitengrad 76 Grad Nord oder Süd, hat der Solarzyklus sein Maximum erreicht. Derzeit ist die Bewegung dieser Strukturen extrem langsam, so dass die Forscher mit einem sehr schwachen und vielleicht auch verzögertem Maximum der Solaraktivität im nächsten Jahr rechnen.

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