Forscher der Texas A&M University behaupten in einer Veröffentlichung des Bulletin of the American Meteorological Society, dass es eine Verbindung zwischen dem Wetterphänomen El Nino und der Verbreitung von Grippeviren wie der Schweinegrippe gibt. In dem von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und der National Science Foundation geförderten Forschungsprojekt unter Leitung des Ozeanografen Prof. Benjamin Giese wurde ein neues globales Modell der Ozeane entworfen.
Dabei fanden die Forscher heraus, dass das El-Nino-Ereignis der Jahre 1918/19 möglicherweise viel stärker ausgeprägt war als bisher bekannt, vermutlich ähnlich stark wie die starken El-Nino-Ereignisse 1982/83 und 1997/98. Ein solch starkes El Nino, bei dem im tropischen Pazifik außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen zu finden sind (siehe Bild oben: aktuelle Temperaturanomalien am 14.09.2009, Quelle: NOAA), hat immer Auswirkungen auf die globalen Wetterverhältnisse, insbesondere in den tropischen Regionen.
So kam es im Jahre 1918 zu einer der schlimmsten Dürrekatastrophen in Indien, weil der Monsun ausblieb. Auch in Australien regnete es nur sehr wenig. Diese Dürrekatastrophe kam zu einer äußerst unpassenden Zeit, es breitet sich nämlich gerade der Spanische Grippevirus weltweit aus, ein Virus der dem heutigen Schweinegrippevirus ähnlich ist. Die Spanische Grippe führte in Indien zum Tod von 17 Millionen Menschen, so viel wie in keinem anderen Land. Weltweit wurden schätzungsweise 500 Millionen Menschen infiziert.
Auch dieses Jahr gibt es wieder ein El-Nino-Ereignis und eine drohende Grippe-Pandemie. Nur gut , dass heutzutage die medizinischen Vehältnisse nicht mit denen im Jahre 1918 vergleichbar sind.