Nachdem die Meeresoberflächen-Temperaturen im tropischen Pazifik auf das Normalniveau zurückgegangen sind, hat sich auch die global gemittelte Temperatur der Atmosphäre wieder normalisiert. Das zeigen unter anderem die aktuellen, aus Satellitenmessungen gewonnenen Daten.
Die folgende Abbildung zeigt die Anomalie der Temperaturen der unteren Troposphäre (bis ca. 9 km Höhe) bezogen auf die Normalwerte 1978-98 zwischen 70° südlicher und 82,5° nördlicher Breite von Januar 1979 bis November 2016 (Quelle: remss.com, klicken Sie auf das Bild für eine größere Version):
Deutlich zu erkennen sind hier die zwei starken El-Niño-Ereignisse 1998/99 und 2016, die einen plötzlichen Anstieg der globalen Temperaturen der unteren Troposphäre um etwa 0.7 Grad bewirkt haben. Ebenso schnell fiel die Temperatur danach wieder auf das Niveau vor dem El Niño. Auch das schwächere El-Niño-Ereignis von 2009/10 ist in dieser Grafik wieder zu erkennen.
Diese Daten zeigen beeindruckend, welchen Einfluss der tropische Pazifik und die mit ihm verbundenen Meeresströmungen auf die globalen Temperaturen haben. Innerhalb nur weniger Monate wirkt sich eine Änderung der Meerestemperaturen auch auf die Temperaturen der globalen Atmosphäre aus.
Die Temperaturen im tropischen Pazifik lagen Ende 2015 etwa 3 Grad über den Normalwerten. Dies führte zu einem Anstieg der globalen Temperaturen der unteren Troposphäre um etwa 0,7 Grad im Zeitraum September 2015 bis Februar 2016. Ein starkes El-Niño-Ereignis wird häufig von einem La-Niña-Ereignis gefolgt. Das heißt, die Meerestemperaturen im tropischen Pazifik fallen dann unter die Normalwerte. Auch dies hat globale Auswirkungen.
Man darf gespannt sein, wie weit die globale Temperatur in den nächsten Monaten zurückgehen wird und ob demnächst das Niveau von 2013 oder 2012 wieder erreicht wird.