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Eurostar: War das Wetter wirklich Schuld?

Am Wochenende sind 4 Eurostar-Züge im Ärmelkanal-Tunnel liegengeblieben. Bei Focus.de ist dazu zulesen: “Wetterchaos… Die klirrende Kälte hat den Betreibern der Eurostar-Züge durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal ein beispielloses Winterdesaster bereitet.”

Schauen wir uns doch mal das angebliche Wetter-Chaos an einem der Haltebahnhöfe im nordfranzösischen Lille an. Die folgende Abbildung zeigt die stündlichen Wettermeldungen vom 19. und 20.12.2009 (Grafik (C) MeteoGroup):

Die Station ist in etwa repräsentativ für das Wetter an der nordfranzösischen Eurostar-Strecke. Ganz oben in blau ist die Temperatur dargestellt. Sie schwankte die gesamte Zeit um etwa -5°C. Die grüne Kurve darunter zeigt den Taupunkt. Dieser lag längere Zeit unter -10°C, die Luft war also recht trocken. Wie sieht es mit dem Wind aus? Anhand der Windpfeile in der Mitte der Grafik erkennt man, dass es am Samstag nur schwach windig war. Und gab es vielleicht heftige Schneefälle? Dies erkennt man ganz unten in der Grafik anhand der grünen Balken, am Samstag, den 19.12. war es praktisch trocken, am 20.12. gab es dann geringen Schneefall.

Trockene Luft bei -5°C, kaum Wind und weitgehend trocken, so sieht also das Wetter-Chaos in Nordfrankreich aus! Fairerweise sollte man noch erwähnen, dass es in Brüssel, einer Endstation des Eurostar bis -13°C kalt wurde, aber eben auch ohne nennenswerte Schneefälle.

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