Wolken können das Klima erwärmen oder abkühlen, das ist abhängig von der Dicke und der Höhe der Wolken. Der Mensch produziert mit Flugzeugen künstliche Wolken, die Kondensstreifen. Bei wolkenlosem Himmel lassen sich die Auswirkungen auf die Temperatur am Boden relativ einfach nachweisen. Doch haben die Flugzeuge auch einen Effekt, wenn der Himmel bereits bewölkt ist?
Eine neue Studie der Universität Stockholm zeigt, dass Kondensstreifen das Reflexionsvermögen bereits vorhandener Wolken erhöhen. Die Fähigkeit der Wolken, einfallende Sonnenstrahlung zu reflektieren, steigt also, weniger Strahlung erreicht die Erdoberfläche, die Wolken haben damit einen kühlenden Effekt.
Je nach Feuchtegehalt der Atmosphäre, in der die Flugzeuge unterwegs sind, können sich Kondensstreifen entweder schnell wieder auflösen oder eine Zeit lang am Himmel zu sehen sein. Bei bestimmten Wetterlagen lösen sich Kondensstreifen nur sehr langsam oder gar nicht auf und können sogar eine dünne Wolkendecke bilden. Sind bereits Wolken vorhanden, ist der Einfluss von Flugzeugen schwer abzuschätzen.
Die Forscher verwendeten eine Kombination aus Flug-Tracking-Daten und Daten von Satelliten, die mit empfindlichen Lasern ausgestattet sind, die kleine Änderungen in der optische Dicke von Wolken erfassen können. Die Forscher fanden in der Nähe der Flugrouten von Honolulu nach Los Angeles und von Seattle nach San Francisco einen deutlichen Anstieg in der optischen Dicke der Wolken im Vergleich zu weiter entfernten Regionen.
Die Wolken in der Nähe der Flugrouten haben also ein höheres Reflektionsvermögen, sie sind heller. Solche Effekte treten aber nur in bestimmten Breitengraden auf. Bei Flugrouten über der Arktis oder in der Nähe des Äquators wurden diese Effekte nicht gefunden, im Gegensatz zu den mittleren Breiten der Nord- und Südhalbkugel.
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