Am 1. März beginnt der meteorologische Frühling. Wird es bald warm oder müssen wir uns noch auf einen Wintereinbruch gefasst machen?
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Prognosen des National Multi Model Ensembles (NMME) für die Monate März und April. Hier sind die Ergebnisse von verschiedenen Modellen zusammengefasst. Für Europa ergibt sich folgendes Bild:
Einerseits sind über ganz Europa sowohl für den März als auch für den April keine blauen Flächen, also keine negativen Abweichungen von den Normalwerten zu sehen. Anderseits sind die Abweichungen über Deutschland auch nicht besonders groß.
Westlich der Britischen Inseln über dem Nordatlantik sieht man negative Abweichungen. Diese Kombination entsteht, wenn häufig Tiefdruckgebiete über den Britischen Inseln liegen. Auf der Rückseite dieser Tiefs westlich des Tiefzentrums wird dann kalte Polarluft nach Süden geführt, auf der Vorderseite im Osten dagegen milde Luft aus der Mittelmeerregion nach Norden.
Interessant ist auch ein Blick in die Vergangenheit. Die folgende Abbildung zeigt alle Jahre, in denen in Berlin wie im Jahre 2015 der Januar deutlich zum mild und der Februar etwa im Rahmen der Normalwerte lag. Mit “Normalwerten” sind hier übrigens 30 Jahre gleitende Mittelwerte gemeint.
Der März wurde dann in 50% der Fälle teils deutlich zu kalt und nur 30% fielen mild aus, die restlichen 20% waren normal. Hieraus ließe sich also eine leichte Tendenz zu kalter Witterung ableiten.
Der April ist es ausgeglichen: 40% unternormale Monate stehen 40% übernormalen gegenüber. Interessanterweise scheint für Mai das Bild wieder klarer: Hier gibt es nur in 10% der Fälle einen warmen Monat, in der Hälfte der Fälle folgte ein kalter Mai. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass die Vorhersagesicherheit für den dritten Monat im Voraus sehr niedrig ist, insbesondere gilt dies für die Prognosen in den Übergangsjahrezeiten Frühling und Herbst.
Fazit: Die Prognosen für März und April sind sehr unsicher. Einige Modelle zeigen jedoch Signale für negative Abweichungen, so dass man bis in den April hinein noch mit dem einen oder anderen Kaltlufteinbruch rechnen sollte. Allerdings werden diese wohl nicht von längerer Dauer sein. Dies gilt aber auch für wärmere Perioden, so dass wir uns wohl auf wechselhaftes Wetter einstellen sollten.