Nach dem rekordkalten März 2013 fragen sich wohl die meisten, wann denn nun endlich die Frühlingswärme in Deutschland Einzug hält. Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Prognosen.
Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklung des sogenannten Nordatlantischen Oszillations-Index (NAO, Quelle: NOAA). Dieser Index charakterisiert die Stärke der Westwinddrift. Ist er positiv, herrscht verstärkte Tiefdrucktätigkeit und im Winter sehr mildes Wetter über Mitteleuropa. Ist er negativ, werden die Tiefs von einem Hochdruckgebiet über Mitteleuropa nach Norden oder Süden umgelenkt.
Seit Mitte Februar ist der NAO-Index negativ, d.h. es herrscht überwiegend kaltes Hochdruckwetter. Tiefdruckgebiete ziehen meist südlich vorbei oder streifen Deutschland. Die verschiedenen Vorhersagen bis Mitte April (rote Linien) sind uneinheitlich, wobei die Mehrheit der Modellrechnungen einen Wechsel zu positiven Werten andeutet.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt für Berlin folgendes Bild (Monatsanomalien bezogen auf 30 Jahre gleitende Mittel):
Dargestellt sind hier alle ähnlichen Jahre wie 2013, also Jahre mit einem kalten Februar und seinem sehr kalten März. In 6 von 10 Fällen folgte danach auch ein kalter April, in 7 von 10 Fällen aber ein teilweise deutlich warmer Mai.
Fazit: Das Warten auf die Wärme sollte bald ein Ende haben. Die Chancen für eine warme zweite Frühlingshälfte stehen nicht schlecht.
Nachtrag 25.04.2013: Ein erster Ausblick bis zum Sommer findet sich hier.