Für die Gewinnung von Biokraftstoffen wie Biodiesel und Bioethanol werden in Zukunft weltweit immer mehr Anbauflächen benötigt. Problematisch ist in diesem Zusammenhang nicht nur die Zerstörung von Naturlandschaften, wie zum Beispiel die Abholzung von Regenwäldern für Ölplantagen in Indonesien, sondern auch die Verknappung der Anbauflächen für Nahrungsmittel. Dadurch stiegen zum Beispiel in Mexiko, Kolumbien und Indien die Preise für Mais oder Soja.
Die Wissenschaftler nutzen weltweite Daten zur Zusammensetzung und Qualität der Böden, der Topographie, der aktuellen Landnutzung sowie den lokalen klimatischen Bedingungen. Dabei wurden nur Landflächen berücksichtigt, die bisher nicht genutzt werden, also Landflächen von geringer Produktivität oder minderer Qualität.
Aktuelle Acker-, Weide- und Waldflächen wurden nicht berücksichtigt. Außerdem wurde von einer natürlichen Bewässerung der Landflächen ausgegangen, so dass kein Wasser von Ackerflächen abgezweigt werden muss.
Die Forscher fanden weltweit eine Fläche von 702 Millionen Hektar, auf der man Rutenhirse oder Riesen-Chinaschilf anbauen könnte, das entspricht etwa 20 mal der Fläche von Deutschland. Würde man noch weitere Graskulturen nutzen, die zwar anspruchsloser sind, aber leider auch weniger Energie liefern, kommen die Forscher auf 1.107 Millionen Hektar bisher ungenutzte Fläche. Mit dieser Fläche könnten theroretisch bis zu 50 Prozent der gesamten weltweit benötigten Flüssigkraftstoffe produziert werden.
Diese Studie basiert auf den aktuellen klimatischen Bedingungen. In einer zweiten Studie wollen die Forscher jetzt noch überprüfen, wie sich diese Landflächen mit dem Klimawandel verändern.