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Globale Erwärmung: Jahr 2010 auf Rekordkurs

Nach den neusten Auswertungen des US-amerikanischen National Climatic Data Center, ist 2010 global gesehen bisher das wärmste Jahr seit Anfang der Datenreihe im Jahre 1880. Die kombinierte globale Mitteltemperatur für Land- und Ozeanflächen lag im Monat Juli 2010 bei 16,5°C und damit praktisch gleichauf mit dem bisherigen Rekordhalter Juli 1998.

Die folgende Abbildung zeigt die Anomalien im Zeitraum Januar bis Juli 2010 (je größer die Punkte, desto größer die Abweichung vom Normalwert 1971-2000):

Im Juli 2010 gab es besonders starke Abweichungen von den Normalwerte vor allem in Europa, Westrussland und Ostasien. Es gab aber auch Regionen wo es kälter als normal war, z.B. in Teilen Sibiriens, Alaskas und Südamerikas.

Besonders erwähneswert sind neue Hitzerekorde in Finnland und Russland: So wurde am 29. Juli mit 37,2°C in Finnland der alte Rekord von 1914 um 1,3 Grad übertroffen. Noch heißer war es in Westrussland, wo bekanntlich in Folge der Hitze zahlreiche Waldbrände ausbrachen: am 30. Juli wurden in Moskau 39°C gemessen, der alte Rekord von 36,8°C war 90 Jahre alt. Aber auch in China war es mit einer Mitteltemperatur von 22,8°C so warm wie seit 1961 nicht mehr.

Die Eisbedeckung in der Arktis betrug im Juli 2010 im Mittel 18,4 Millionen Quadratkilometer, das sind 16,9% weniger als normal und nach Juli 2007 der zweitniedrigste Wert seit Anfang der Beobachtungsreihe 1979. Interessanterweise liegt die Eisbedeckung in der Antarktis 4,8 Prozent über dem Normalwert (1979-2000) und ist damit so groß wie noch nie!

Im Juli 2010 entwickelte sich außerdem ein La-Nina-Ereignis, das heißt, die Meeresoberfläche kühlt sich im zentralen und östlichen tropischen Pazifik ab. Nach den neusten Vorhersagen soll sich diese Abkühlung weiter verstärken, man darf also gespannt sein, ob das Jahr 2010 am Ende wirklich das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen werden wird.

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