Forscher des Max-Planck-Institut für Meteorologie und der Universität Hamburg haben erstmals erfolgreich über mehrere Jahre hinweg die sogenannte Atlantische Meridionale Umwälzbewegung (AMOC) simuliert. Dieser Ozeanzirkulation gehört auch der Golfstrom an, der für die Witterung in Europa eine wichtige Bedeutung hat.
Die folgende Abbildung zeigt die Meeresströmung im Atlantik (Quelle: J. A. Chruch, Science 317, 908 (2007)):
Vor Florida beginnt der Golfstrom, der nahe der Meeresoberfläche warmes Wasser in Richtung Island befördert. Auf dem Nordatlantik teilt er sich dann in drei Zweige. Dabei sinkt vor Grönland kaltes Wasser in die Tiefe ab, das dann nach Süden fließt. Seit dem Jahre 2004 wird in 26,5° nördlicher Breite zwischen den Bahamas und der afrikanischen Küste an 19 Messpunkten von der Wasseroberfläche bis zum Boden die Meeresströmung vermessen.
Mit diesen Messwerten konnten jetzt erstmals retrospektive Ensemble-Vorhersagen (“Hindcast”) für die Jahre 2004-2007, jeweils beginnend im Januar, überprüft werden. Das Ergebnis: Für die ersten 4 Vorhersagejahre stimmen die Modellrechnungen immer recht gut mit den den Messwerten überein, auch der vorübergehend schwächelnde Golfstrom im März 2010 wurde simuliert. Das Modell ist somit auch geeignet, eine Vorhersage der atlantischen Ozeanzirkulation für mehrere Jahre im Voraus zu berechnen: Bis zum Jahre 2015 zeigt das Modell einen stabilen Golfstrom.