Feuchte Witterung und falsche Wohnraumbelüftung begünstigen das Fortschreiten von COPD. Die Fälle von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, auch als “Chronic Obstructive Pulmonary Disease” oder COPD bekannt, nehmen weiterhin zu – und das seit vielen Jahren.
Inzwischen ist die COPD, die landläufig auch Raucherhusten genannt wird, die dritthäufigste Todesursache weltweit. Dabei ist auffällig, dass immer häufiger Nichtraucher betroffen sind. Dieser Umstand ist klimatischen Veränderungen ebenso zuzuschreiben, wie dem falschen Belüften von inzwischen immer besser isolierten Wohnräumen.
Klima und moderne Technik begünstigen Lungenerkrankung
Der Zusammenhang von Klimaänderung und verbesserten Isolierungstechniken ist kaum zu übersehen. In einigen Gebäuden sind durch zu umfangreiche Isolierungen quasi hermetisch abgeschlossene Räume oder Wohnungen entstanden. Werden diese falsch belüftet, können sich häusliche Schadstoffe in der Luft anreichern. Schimmel kann sich bilden und der Anteil der Luftfeuchtigkeit sowie von CO2 in der Atemluft steigt.
Kondensation begünstigt Schimmelpilzbefall
Um Häuser energieeffizienter zu machen, wurden sie mit einer Isolierung versehen und mit Doppelverglasungen luftdicht verschlossen. In der Folge kann feuchte Luft nicht entweichen, was zur Kondensation führt. Die Luft in unseren Häusern enthält Wasserdampf. Dieser entsteht beim Kochen, Waschen, Trocknen, Putzen, Geschirrspülen oder Bügeln von Kleidung.
Außerdem scheidet der menschliche Körper durch das permanente, unbemerkte Schwitzen rund 500 ml Wasser am Tag aus und mit der Atemluft werden nochmals täglich 400 ml Wasser in Form von Dampf an die Umgebung abgegeben. Also insgesamt nahezu 1 l pro Person je Tag!
Bei kaltem Wetter wandert diese warme, feuchte Luft in kühlere Teile unserer Häuser. Der überschüssige Wasserdampf in der Luft lagert sich dann auf kalten, undurchlässigen Oberflächen wie Fenstern und teilweise auch auf Wänden ab, besonders gerne in den Ecken eines Zimmers. Oft bleibt diese Kondensation vorerst unbemerkt, denn sie entsteht gerne hinter Möbeln, in Kaminen oder Nischen und unter Laminatböden oder Deckenverkleidungen.
Richtig lüften: Tipps gegen Schimmel, Schadstoffe und für ein gesünderes Wohnklima
Aus Möbeln, Verpackungen, Urlaubssouvenirs oder neu gekaufter Kleidung dampfen sogenannte häusliche Schadstoffe aus. Darunter insbesondere Lösungsmittel, Leime, Ammoniak, Pilzsporen sowie Schimmel. Leben Raucher im Haushalt, reichert sich die Raumluft mit mehr als 1.000 chemischen Stoffen an. Lange nachdem sich der Rauch verzogen hat, sind diese Stoffe noch immer nachweisbar.
Das beim Atmen oder von Kerzen und Kaminfeuern erzeugte CO2 kann in gut isolierten Wohnungen hohe Konzentrationen erreichen. Das kann dazu führen, dass die Bewohner permanente Müdigkeit verspüren, denn sie leiden in den eigenen vier Wänden unter einem erheblichen Sauerstoffmangel. Dieser akute Mangel an Sauerstoff begünstigt die Entwicklung von COPD.
Die Luftfeuchtigkeit erreicht gelegentlich Werte, die bei falschem Lüften einen Kondensationsprozess begünstigen. Dadurch schlägt sich Wasser wie Tau an den Wänden und der Zimmerdecke nieder, was das Wachstum von Schimmelpilzen erheblich fördert. Wie gesundheitsschädlich, teilweise lebensgefährdend die Sporen dieser Pilzkulturen sind, wurde in wissenschaftlichen Studien zweifelsfrei nachgewiesen.
Wie Häuser und Wohnungen richtig gelüftet werden
Generalfehler beim Lüften ist, dass im Winter durch zu langes Öffnen der Fenster zumeist das gesamte Haus gekühlt wird, was die Heizkostenrechnung in die Höhe treibt. In der warmen Jahreszeit werden ganztägig Fenster geöffnet.
Dadurch dringt feuchtwarme Luft ein, die abends abkühlt und kondensiert. Wer es nicht glaubt kann zur Kontrolle und um gezielt ein besseres Wohnklima zu schaffen, kleine Geräte zu Hilfe nehmen, die sich Hygrometer nennen. Mehr dazu findet man z. B. auf www.hygrometer-kaufen.de.
In der Regel gilt, dass 15 Minuten ausreichen, um eine Wohnung gut zu lüften. Gerade im Winter wird so nur die Raumluft ausgetauscht beziehungsweise durch Frischluft angereichert, ohne gleich die Räume abzukühlen. Das macht sich bei der Heizkostenabrechnung deutlich bemerkbar.
Vor 10 Uhr morgens und nach 21 Uhr sollte gelüftet werden, weil dann die Außenluft erheblich geringer belastet ist und auch der Anteil an Pollen reduziert ist.
Zugleich sollten zum Belüften immer von Straßen abgewandte Fenster genutzt werden. Obgleich Studien nachgewiesen haben, dass die Raumluft in Büros und Wohnungen generell höher mit Schadstoffen belastet ist, als die Umgebungsluft.
Insbesondere Räume in denen Wasser genutzt wird, sollten regelmäßig durchgelüftet werden vor allem das Bad und die Küche. Auch das Schlafzimmer benötigt eine kräftige Dosis Frischluft, wozu die Zeiten vor dem Zubettgehen und gleich nach dem Aufstehen ideal sind.
Eine Alternative ist der Einbau eines Lüftungssystems. Dieses bietet sich besonders für Räume ohne Fenster an, beispielsweise das Badezimmer.