Höhe des Meeresspiegelanstiegs bleibt unsicher
Ende August berichteten zahlreiche Medien über eine neue Studie der NASA: “Mindestens um einen Meter werden die Pegel der Weltmeere in den kommenden 100 bis 200 Jahren steigen, stärker, als man bislang dachte”. Doch diese Aussage ist weiterhin mit großer Vorsicht zu genießen, wie bereits mehrfach hier zu lesen war, zum Beispiel in den Artikeln Atolle nicht vom Anstieg des Meeresspiegel bedroht? und Anstieg des Meeresspiegel wird überschätzt.
Auch Forscher der renommierten Stanford University zweifeln an den Voraussagen der NASA. Eine neue Studie stellt fest, dass die Eisschilde der Erde möglicherweise deutlich unempfindlicher auf den Anstieg des Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre reagieren. Die Forscher untersuchten die atmosphärischen Bedingungen des mittleren Pliozän vor etwa 3 Millionen Jahren. Damals war dar Kohlendioxidgehalt etwa bei 350 bis 450 ppm (parts per million), also ähnlich wie heute. Aus dem Verhältnis verschiedener Sauerstoffisotope aus organischem Material aus Meeressedimenten lässt sich die Mächtigkeit der Eisschilde abschätzen und daraus wiederum die Höhe des Meeresspiegels.
Bisherige Schätzungen kamen auf einen 25 bis 30 Meter höheren Meeresspiegels als heute. Doch dies würde bedeuten, dass ganz Grönland und die Westantarktis eisfrei waren und der Eisschild der Ostantarktis um ein Drittel weniger mächtig war. Diesen Ergebnis setzt jedoch voraus, dass das antarktische Eis vor 3 Millionen Jahren dieselbe Zusammensetzung hatte wie heute, was die Forscher nun bezweifeln.
Nutzt man die Temperatur der Atmosphäre im Pliozän, um die Isotopen-Zusammensetzung des Eises in der Antarktis abzuleiten, kommen die Forscher mit Hilfe von Eisschildmodellen auf einen Meeresspiegel, der nur 9 bis 13,5 Meter höher liegt als heute. Diese Höhe ist immer noch ausreichend, um Hamburg, New York oder New Orleans zu überfluten. Allerdings sind auch diese Berechnungen mit einer hohen Unsicherheit verbunden, da heutzutage die Konzentration des Kohlendioxids in der Atmosphäre im Vergleich zum Pliozän extrem schnell zunimmt.
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