Hurrikan Patricia, der 16. Tropensturm der diesjährigen Hurrikansaison des Ostpazifik geht in die meteorologischen Geschichtsbücher ein. Der Sturm bildete sich am 20. Oktober 2015 und entwickelte sich in einer Rekordzeit von nur 24 Stunden zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5.
Das US-amerikanische National Hurricane Center hat nach Auswertung von Messdaten eines Aufklärungsflugzeug eine maximale mittlere Windgeschwindigkeit von 324 km/h bestätigt. Die Windböen wurden mit 410 km/h angegeben. Das ist ein weltweiter Rekordwert für einen Tropensturm.
Der bisherige Rekord wurde von Supertaifun Haiyan im November 2013 aufgestellt und lag etwa 10 km/h darunter. Bei Hurrikan Katrina im Jahre 2005 wurden übrigens ein maximaler Mittelwind von 280 km/h und Windböen bis 344 km/h registriert. Ob der Klimawandel für die Stärke von Patricia mitverantwortlich ist, darf bezweifelt werden, viel eher hat wohl El Nino seinen Anteil daran.
Da allerdings über dem westlichen und zentralen Pazifik meist keine Aufklärungsflüge über Tropenstürme durchgeführt werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass in den letzten Jahren bereits solche Windgeschwindigkeiten innerhalb eines Supertaifuns aufgetreten sind.
Beachtlich ist auch der mit einer Dropsonde im Auge gemessene Luftdruck von 879 hPa. Dies ist allerdings kein Rekord. Am 12.10.1979 wurden im Auge des Taifuns “Tip” 840 km westlich Guam im Pazifik 870 hPa registriert. Bei Katrina waren es mit 902 hPa deutlich mehr.
Weitere interessante Daten von Hurrikan Patricia lauten wie folgt:
- Wolkenobergrenze: 16.500 m
- Meeresoberflächentemperatur unter Patricia: 31°C
- Lufttemperatur in 3000 m Höhe: 29°C
- Luftdruckfall innerhalb von 24 Stunden im Auge: 100 hPa (von 980 auf 880 hPa)
Patricia erreichte am 23.10.2015 gegen 18:15 Uhr Ortszeit mit ihrem Auge die mexikanische Küste bei Cuixmala, etwa 85 Kilometer nordwestlich der Großstadt Manzanillo und schwächte sich dann über Land rasch ab, sorgte aber dort noch für heftige Überschwemmungen und Erdrutsche.