Alljährlich im Dezember geben die Hurrikanforscher der Colorado State University ihre Prognose für die nächste, offiziell im Juni beginnende Hurrikan-Saison heraus, die dann immer im April und Juni nochmals aktualisiert wird. Obwohl diese Prognose durchaus nicht unumstritten sind, erfährt sie in den USA immer große Beachtung.
Sehr bedeutsam in diesem Jahr sind nach Angaben der Forscher die stark positiven Abweichungen der Meeresoberflächentemperaturen im tropischen Atlantik, die in der folgenden Abbildung zu sehen sind (Quelle: NOAA):
Die Region, in der am häufigsten Tropische Wirbelstürme im Atlantik entstehen, ist hier rot markiert. Man erkennt Abweichung von gebietsweise über 2 Grad über Normal. Da das Wasser der Energielieferant für diese Stürme ist, besteht ein Zusammenhang zwischen Meeresoberflächentemperatur und Hurrikanaktivität.
Allerdings reicht warmes Wasser allein nicht zur Entstehung von Hurrikanen aus, die Gewitterwolken müssen sich organisieren und in Rotation versetzt werden. Deswegen kann es durchaus sein, dass sich trotz warmem Wasser nur schwache Stürme bilden (siehe dazu auch den Artikel “Energie der Tropenstürme auf Rekordtief” in diesem Blog).
Doch wie sieht nun die konkrete Prognose aus? Die Hurrikan-Forscher erwarten in dieser Saison 15 Tropenstürme über dem Atlantik, fünf mehr als normal, acht davon sollen sich zu Hurrikanen entwickeln, im Mittel gibt es etwa sechs Hurrikane jedes Jahr. Vier der Hurrikane sollen mindestens Kategorie 3 erreichen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 69% wird mindestens einer dieser starken Hurrikans die US-Küste erreichen.
Im letzten Jahr hatte die Columbia State University die Hurrikan-Aktivität übrigens im Vorfeld zu hoch eingeschätzt. Statt sechs Hurrikanen gab es nur drei.