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Izaña: 100 Jahre Wetterbeobachtung auf Teneriffa

Teneriffa ist ein beliebtes Urlaubsziel. Doch was viele nicht wissen: Dort gibt es auch ein Meteorologisches Observatorium des spanischen Wetterdienstes mit einer langen Tradition. Das Izaña-Observatorium, das in der Nähe des Teide, Teneriffas höchstem Berg liegt, wird deswegen auch Teide-Observatorium genannt.

Es feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Seit dem 1. Januar 1916 werden dort Wetterdaten aufgezeichnet. Solche Stationen, die weit entfernt von den wachsenden Großstädten liegen und eine besonders lange Zeitreihe vorweisen können, sind in der Klimaforschung besonders wichtig. Nur mit den Daten dieser Stationen lässt sich der Klimawandel zuverlässig nachweisen.

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat deswegen auch ein Programm namens “Centennial Observing Stations” ins Leben gerufen. Hier sollen Wetterstationen zertifiziert werden, die über eine besonders lange Beobachtungsreihe verfügen und die bestimmte Anforderungen an die Messtechnik vorweisen können.

Das Izaña-Observatorium wird aber nicht nur für Wetterbeobachtungen genutzt, sondern auch für die meteorologische Forschung zum Beispiel zum Transport von Luftverunreinigungen wie Sahara-Staub von Afrika über den Atlantik bis nach Europa. Außerdem wird in Izaña seit 1989 der kontinuierlich der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre gemessen. Diese Zeitreihe ist oben zu sehen (Quelle: www.esrl.noaa.gov, rote Punkte = vorläufige Daten).

Der Deutsche Wetterdienst betreibt übrigens auch zwei Meteorologische Observatorien. Das älteste Bergobservatorium der Welt auf dem Hohenpeißenberg, 80km südwestlich von München im Alpenvorland gelegen, erfasst seit dem Jahre 1781 meteorologische Daten. Das Observatorium in Lindenberg (Taucha) südöstlich von Berlin wurde von Richard Aßmann, dem Entdecker der Stratosphäre, gegründet und am 16. Oktober 1905 im Beisein des deutschen Kaisers Wilhelm II. eingeweiht.

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