In Israel ist jetzt das größte Klimaforschungsprojekt des Mittleren Ostens angelaufen. Unter der Leitung des Minerva Dead Sea Research Centers der Universität Tel Aviv haben sich nicht nur Forscher aus Israel, den USA, Deutschland, der Schweiz, Norwegen und Japan, sondern auch Wissenschaftler aus Jordanien und den Palästinensischen Autonomiegebieten zusammengefunden, um Klimaforschung im Toten Meer zu betreiben.
Diese Abbildung zeigt das Tote Meer, wie es von der Internationalen Raumstation ISS aussieht (aufgenommen am 23.07.2009, bestimmte Rechte vorbehalten). Derzeit wird etwa 8 km vor der Küstenstadt Ein Gedi 300 Meter unter der Meeresoberfläche ein Sedimentbohrkern aus dem Meeresboden gewonnen, der etwa 500 Meter lang werden soll.
Mit Hilfe dieses Bohrkerns hoffen die Wissenschaftler, die Klimageschichte des Toten Meeres der letzten 500.000 Jahre rekonstruieren zu können, und das in einer bisher nie dagewesenen zeitlichen Auflösung von nur einem Jahr. Die Ergebnisse sind wertvoll für Klimaforscher weltweit. So können zum Beispiel die Daten aus dem Toten Meer genutzt werden, um Sedimentbohrkerne aus anderen Regionen mit einer weniger guten zeitlichen Aulösung zu kalibrieren.
Neben der Klimaforschung soll der Bohrkern aber auch zur Identifizierung von Erdbeben in der Vergangenheit genutzt werden. Durch das Tote Meer verläuft bekanntlich eine geologische Störungszone, die häufig zu Erdbeben in Israel, Jordanien und den Palästinensergebieten führt.