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Klimaschädliche Biokraftstoffe

Britische Forscher der University of Leicester haben nachgerechnet, wie viel Kohlendioxid bei der Produktion von Biodiesel freigesetzt wird und dabei erstaunliche Ergebnisse gefunden. Der in Europa erhältliche Biodiesel wird zu großen Teilen aus Palmöl gewonnen. Dieses Palmöl stammt zumeist von Plantagen in Südostasien.

Diese Plantagen werden auf tropischem Torfland angelegt (siehe Bild links von J. Jauhiainen). Dieses Torfland ist jedoch ein großer Kohlenstoffspeicher. Weltweit ist in Torf mehr Kohlenstoff gebunden als in Tropischen Regenwäldern.

Dieser Kohlenstoff wird in Form von Kohlendioxid bei der Anlage und dem Betrieb der Palmölplantagen durch den Abbau des Torfs freigesetzt. Die Forscher schätzen die freigesetzte Menge Kohlendioxid auf etwa 86 Tonnen pro Hektar und Jahr (bei 50 Jahren Plantagenbetrieb).

Bisherige Studien gingen von nur etwa 50 Tonnen aus. Setzt man nur etwa 20 Jahre Plantagenbetrieb an, kommt man sogar auf über 100 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar und Jahr. Der aus dem Palmöl gewonnene und dann verbrauchte Biodiesel verursacht damit mehr Kohlendioxid als konventioneller Dieselkraftstoff!

Bis zum Jahr 2020 werden allein im Westen Indonesiens voraussichtlich bis zu 2,5 Millionen Hektar Palmölplantagen entstanden sein, eine Fläche so groß wie Großbritannien. Indonesien wird dann über 200 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Luft blasen – Kohlendioxid, das allein für die Produktion von Biodiesel für die westliche Welt anfällt, das aber Indonesien angerechnet wird, weil es dort entsteht. So schönt sich die westliche Welt ihre eigene Kohlendioxid-Bilanz.

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