Neuste Forschungen an Korallenriffen zeigen, dass der Säuregehalt der Ozeane in den letzten 50 Jahren deutlich gestiegen ist. Nach Angabe von Professor Malcolm McCulloch von der Australian National University sank der mittlere ph-Werte um etwa 0,3, wobei die Versauerung in kaltem Wasser stärker ist als in tropischen Regionen.
Das liegt daran, dass vermehrt Kohlendioxid im Ozean gelöst wird. Die Wissenschaftler sind über die Schnelligkeit dieses Phänomens überrascht, bisher rechnete man mit einer deutlich langsameren Versauerung. Diese könnte nun verstärkt zu einer Bedrohung von Meereslebewesen werden, die größtenteils aus Kalk bestehen. Diese machen über 30 Prozent der Population der Meere aus. Vor allem Plankton und Korallen sind betroffen, Lebewesen, die zudem noch am Anfang der Nahrungskette stehen.
Bei Korallen konnte bereits ein Rückgang der Kalkbildung in den letzten 20 Jahren nachgewiesen werden. Bei einem Anstieg des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre auf 500 ppm (parts per million) rechnen Forscher mit einem Zusammenbruch der Prozesse der Kalkbildung im Ozean. Derzeit beträgt der CO2-Gehalt noch 385 ppm, ist aber im Vergleich zu 1960er Jahren bereits um 80 ppm gestiegen.
Auch das Plankton ist gefährdet, die Nahrungsquelle für Fische und Wale. Die globale Erwärmung könnte somit auch für die Meere äußerst fatale Folgen haben.