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Klimawandel beeinflusst Ökosysteme in der Tiefsee

60 Prozent der Erdoberfläche liegen in der Tiefsee. Das ist eine beachtlich große Fläche, die einen wichtigen Faktor im globalen Kohlenstoffkreislauf und damit im Klimasystem der Erde spielt. Bisher waren viele Wissenschaftler der Meinung, dass ein Ökosystem, dass mehrere Tausend Meter unter dem Meeresspiegel liegt, ein relativ isoliertes und stabiles System darstellt. Doch dem ist offenbar nicht so.

Wissenschaftler des Monterey Bay Aquarium Research Institute haben jetzt Daten einer 18-jährigen Langzeitstudie ausgewertet und festgestellt, dass in nur wenigen Monaten Veränderungen in den Ökosystemen der Tiefsee auftreten können. Untersucht wurde ein Ökosystem bei “Station M” 220 km vor der Küste Kaliforniens und eins auf der Porcupine Tiefsee-Ebene, mehrere hundert Kilometer südwestlich von Irland (siehe Karte unten), beide Ökosysteme liegen in etwa 4000 bis 5000 m Tiefe.


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In dieser Tiefe ist es praktisch stockfinster und es gibt nur sehr wenig Nahrung für Lebewesen. Diese Nahrung gelangt von weiter oben herab. Auf ihrem Abstieg verändert sich die organische Materie, sie wird von anderen Lebewesen teilweise gegessen, wieder ausgeschieden oder zersetzt sich einfach. Weniger als 5 Prozent der Nahrung gelangt bis zu den Tiefsee-Ebenen.

Die Forscher fanden heraus, dass die Nahrungsversorgung auf der Porcupine Tiefsee-Ebene von Jahr zu Jahr um den Faktor 10 variieren kann. Die Ursachen dafür können Algenblüten an der Oberfläche, Veränderungen der Meeresströmungen oder der Fischpopulation in höheren Schichten sein, aber auch Folgen des Klimawandels: Auftrieb von Tiefenwasser durch veränderte Windsysteme oder der Eintrag von Nährstoffen durch Staubstürme.

In den meisten heutigen Klimamodellen wird der Kohlenstoffkreislauf in der Tiefsee als stabil angenommen, eine weitere Fehlerquelle bei der Berechnung von Klimaszenarien.

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