In den Jahren 1914 bis 1920 katalogisierte ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung des Zoologen Prof. Joseph Grinnell die Tierwelt in und um die Sierra Nevada. 90 Jahre später haben sich Biologen und Zoologen der University of California in Berkeley unter der Leitung von Prof. Craig Moritz erneut auf die Reise begeben, um die gleichen Regionen zu untersuchen und Unterschiede festzustellen.
Beim Vergleich der heutigen Daten mit denen aus der Vergangenheit konnten folgende Ergebnisse gefunden werden: 14 Säugetierarten haben ihren Lebensraum etwa 500 Meter höher verlegt.
Lebewesen, die ohnehin in tieferen Lagen vorkommen, wie z.B. die Kalifornische Wühlmaus, haben ihren Lebensraum vergrößert und sind jetzt auch in etwas höheren Lagen zu finden. Im Gegensatz dazu haben Lebewesen, die nur in höheren Lagen vorkommen, wie z.B. die Buschschwanzratte, ihren Lebensraum verkleinert.
Einige Arten, wie das Gebirgs-Chipmunk (eine Streifenhörnchen-Art) sind sogar jetzt vom Aussterben bedroht. Während die Art vor 90 Jahren noch unterhalb 2.400 m Höhe gefunden wurde, konnten die Forscher heute erst in 2.900 m, also etwa in Höhe der Baumgrenze fündig werden! Auch andere Arten finden sich jetzt in ganz anderer Umgebung wieder, was einigen große Probleme bereitet.
Schuld an der Veränderung der Tierlebensräume hat einerseits der Klimawandel. Die mittleren Temperaturen liegen teilweise bis zu 3 Grad über den Werten von vor 90 Jahren, die Gletscher sind etwa nur noch halb so groß wie früher und es gibt öfter Regen anstatt Schnee. In tieferen Regionen gibt es aber einen anderen Grund: Die Landnutzung hat sich in den letzten 90 Jahren ebenfalls drastisch verändert.
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