Küstenmarschen sind widerstandsfähiger gegen den vom Klimawandel verursachten Anstieg des Meeresspiegels als bisher bekannt. Das haben jetzt Forscher der Duke University herausgefunden. Küstenmarschen nehmen große Mengen an Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf, sie filtern und reinigen so die Küstengewässer und bieten Lebensraum für viele Tiere sowie Schutz vor Erosion und Sturmfluten.
Durch den Anstieg des Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre steigt nämlich die Produktivität der Sumpfpflanzen deutlich an – das Kohlendioxid wirkt wie Dünger. Dies führt dazu, dass vermehrt Sedimente gebunden werden und die Bildung organischen Bodens beschleunigt wird.
Die Marschen wachsen somit immer schneller und kompensieren damit den Anstieg des Meeresspiegels zumindest teilweise. Die Forscher haben ausgerechnet, dass die Gefahr für Überflutungen durch diesen Effekt um 60% zurückgeht.
Die Studie legt nahe, dass der so genannte “CO2-Düngeeffekt”, der bisher in kaum einem Klimamodell berücksichtigt wird, eine stabilisierende Rückkopplung im Klimasystem darstellt, da die erhöhte Biomasseproduktion und die organischen Ablagerungen in den Sümpfen größere Mengen an Kohlendioxid aus der Atmosphäre binden.
Ein Problem ist dabei allerdings, dass die Sumpfpflanzen nur wachsen können, wenn auch genügend Sedimente herangespült werden. Durch den Bau von Dämmen und die veränderte Landnutzung stehen in vielen Gegenden nicht mehr genügend Sedimente zur Verfügung, so dass die Marschen trotz hohem Kohlendioxidgehalt nicht schneller wachsen können.
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