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Luftqualität selbst messen (Teil 2)

In einem früheren Beitrag haben wir uns bereits mit einigen Parametern für die Luftqualität beschäftigt, und zwar Luftfeuchte, Kohlendioxid, Feinstaub und Kohlenmonoxid. Hier soll es nun um die etwas weniger bekannten Parameter gehen.

Vielen geläufig dürfte das Ozon O3 sein. Dieses Gas gibt es einerseits in der oberen Atmosphäre, wo es uns vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne schützt. Das Gas selbst ist aber auch giftig. Es entsteht im Sommer in Bodennähe bei heißem Wetter und intensiver Sonneneinstrahlung durch komplexe Prozesse aus Stickstoffoxiden und flüchtigen organische Verbindungen. Ozon reizt die Atemwege, verursacht Husten, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden.

Die Ozonkonzentration wird in Parts per Billion (ppb, Anzahl O3-Moleküle pro Milliarden Luftmoleküle) oder in Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen, wobei für Ozon gilt: 1 ppb = 2 µg /m3. Werte bis 120 µg /m3 (60 ppb) sind unbedenklich. Darüber können bei empfindlichen Menschen bereits Beschwerden auftreten. Bei Werten über 180 µg /m3 Stundenmittel (90 ppb) werden die Medien informiert. Oberhalb 240 µg /m3 (120 ppb) Ozonkonzentration sollte man körperliche Anstrengungen vermeiden. Übrigens: Die höchsten Ozonwerte werden am Stadtrand und in den angrenzenden ländlichen Gebieten gemessen, nicht in der Innenstadt. Das hängt mit den komplizierten chemischen Prozessen der Ozonbildung zusammen.

Ein weiterer Parameter der Luftqualität ist die Stickstoffdioxid-Konzentration. Das Gas NO2 ist auch bei der Bildung von Ozon beteiligt, ist selbst aber auch giftig. NO2 entsteht als Nebenprodukt bei jeder Verbrennung fossiler Energieträger und ist daher auch Bestandteil der Abgase von Autos, Heizkesseln sowie von Gas- und Kohlekraftwerken. Hohe NO2-Konzentrationen begünstigen die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Asthma.

Die NO2-Konzentration sollte an der Außenluft 200 µg/m³ (entspricht 105 ppb) nicht überschreiten, da NO2 auch eine Langzeitwirkung hat, gilt außerdem ein Grenzwert von 40 µg/m³ (21 ppb) für das Jahresmittel der Konzentration. In Innenräumen können auch deutlich höhere Werte auftreten, Konzentrationen oberhalb 950 µg/m³ (500 ppb) sind gesundheitlich bedenklich und sollten unbedingt vermieden werden.



Mit einigen Messgeräten kann man außerdem die Konzentration von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) messen. VOC bezeichnet eine Reihe von kohlenstoffhaltigen Stoffen, die verschiedene Quellen haben. So können Bakterien und Schimmelpilze VOC freisetzen, aber auch Lösungs- und Reinigungsmittel sowie Straßenverkehr und Tabakrauch. VOC-Konzentrationen unter 1 mg/m³ (200 ppb) sind gesundheitlich unbedenklich, darüber sind bei empfindlichen Menschen Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Reizungen der Atemwege zu erwarten. Konzentrationen bis 3 mg/m³ (600 ppb) sind aber kurzzeitig unbedenklich. Werte über 10 mg/m³ (über 2000 ppb) sollten unbedingt vermieden werden.

Zum Abschluss wollen wir noch einen Blick auf das radioaktive Gas Radon werfen. Dieses entsteht als natürliches Zerfallsprodukt im Erdboden aus Radium. Radon kann sich in Häusern in schlecht belüfteten Räumen ansammeln und dann gesundheitsgefährdend sein, wobei die hauptsächliche Gefahr von den Zerfallsprodukten des Radon ausgeht.

Im deutschen Strahlenschutzgesetz ist ein Grenzwert für die Radon-Konzentration festgelegt. Im Innenraum gilt der Wert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) – das bedeutet 300 Zerfällen pro Sekunde pro Kubikmeter Luft. Die Radon-Konzentrationen sollte aber dauerhaft nicht über 100 Bq/m³ liegen, um ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs zu vermeiden.

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