Künstliche Objekte wie Hochhäuser, Masten oder Windturbinen führen zu mehr Blitzeinschlägen in den betreffenden Regionen. Besonders auffällig ist diese Tatsache in Winterstürmen zu beobachten, wo in der Vergangenheit selten Blitzschläge auftraten. Heutzutage wird des öfteren der sogenannte “Thunder Snow” beobachtet.
Verschiedene Studien von Wissenschaftlern der NASA (siehe hier und hier) haben sich mit verstärkt auftretenden Schneegewitter-Ereignissen beschäftigt und konnten feststellen, dass künstliche Objekte zu mehr Blitzeinschlägen führen. Diese Blitze, die sich in Schneestürmen bilden, unterscheiden sich von klassischen Blitzen in der warmen Jahreszeit: sie haben meist negative Polarität, entstehen an der Oberfläche und pflanzen sich in Richtung Wolke fort.
Die folgende Animation zeigt die Aufzeichnungen eines Interferometers während eines Thunder-Snow-Ereignisses am 4. Oktober 2013 in Rapid City, Oklahoma (Quelle: twitter.com/ztresearch). Man erkennt hier, wie sich der elektrisch geladene Blitzkanal vom Boden her in die Wolke bildet, bevor am Ende der eigentliche Blitzschlag erfolgt:
With all the #thundersnow discussion, here is how a digital interferometer recorded a self-initiated upward #lightning flash from a tower in #RapidCity #SouthDakota during 4 Oct 2013 blizzard @DrShepherd2013 @RyanMaue @TTrogdon @DaculaWeather @SciForbes pic.twitter.com/zPpM3y2J2U
— Tom A. Warner (@ztresearch) 9. März 2018
Die Forscher fanden auch heraus, dass die vom Boden ausgehenden Blitze auf ihrem Weg in die Wolken sich häufig auch wieder nach unten verzweigen und mehrmals erneut in den Boden einschlagen können, auch in Objekten, die nicht besonders hoch sind, wie Strommasten oder Windturbinen. Dabei kann ein einziger Blitz auf einer Fläche von mehreren hundert bis zu 2000 Quadratkilometern aktiv sein.