Mit Daten des NASA-Satelliten ICESat (Ice, Cloud and land Elevation Satellite) haben Forscher jetzt einen dramatischen Rückgang des Meereises in der Arktis bewiesen. ICESat kann mit Hilfe von Lasern zentimetergenau die Eisdicke messen. Damit stehen den Forschern jetzt Daten zum Eisvolumen in der Arktis zur Verfügung. Bisher konnte aus Satellitendaten immer nur die Fläche der Eisbedeckung überwacht werden, was nicht unbedingt auf die Eismasse schließen lässt.
Die Forscher fanden heraus, dass das arktische Meereis von 2004 bis 2008 im Mittel 17 cm pro Jahr dünner geworden ist, also insgesamt 68 cm. Die Abbildung oben zeigt die mittlere Eisdicke in den Jahren 2004 und 2008 (Quelle: NASA). Die Gesamtfläche an dickerem Eis, also Eis das mindestens einen Sommer überstanden hat, sank um beachtliche 42 Prozent. Eis, das im Winter neu gebildet wird, erreicht eine Dicke von etwa 2 Metern, während mehrjähriges Eis, das mindestens einen Sommer übersteht, im Mittel 3 Meter dick ist.
Das heißt, dass im Winter weniger Eismasse gebildet wird, als im Sommer schmilzt. In der Konsequenz ging auch der Anteil von mehrjährigem Eis am Gesamteis in der Arktis von 62% im Jahre 2003 auf 32% im Jahre 2008 zurück. Es gibt vemutlich zwei Ursachen für diesen dramatischen Rückgang: höhere Temperaturen in der Arktis einerseits und eine Veränderung in der Meereiszirkulation andererseits, die dazu führte, dass in den Jahren 2005 und 2007 eine große Menge an Eis nach Süden transportiert wurde und abschmolz.