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Neue Erkenntnisse zum Grönlandeis

Forscher der University of Vermont haben nach der Analyse eines Eisbohrkerns überraschende Erkenntnisse zum grönländischen Eis gewonnen: Der Eisschild ist höchstwahrscheinlich viel älter als bisher angenommen und hat damit wohl auch Warmzeiten überlebt, in denen es viel wärmer warm als die Klimamodelle für die Zukunft prophezeien.

Die Wissenschaftler untersuchten 17 Proben aus den untersten 14 Metern des 3.050 Meter langen Eisbohrkern GISP2 (links im Bild), der im Jahre 1993 in Zentralgrönland nahe der Station Summit geborgen wurde. Diese Proben sind stark mit Sedimenten verschmutzt. In diesen Verschmutzungen wurde die Konzentration von Beryllium-10 bestimmt.

Dieses Isotop bildet sich durch den Einfluss der Kosmischen Strahlung in der Atmosphäre, fällt dann vom Himmel und reichert sich im Boden an. Je länger der Boden unbedeckt ist, desto höher ist der Beryllium-10-Gehalt. Mit dieser Methode kann man also um Umkehrschluss herausfinden, wie lange eine Region von Eis bedeckt war.

Die Forscher erwarteten, nur geringe Mengen an Beryllium-10 zu finden, da die Gletscher nach der üblichen Vorstellung den Boden erodieren und dieser dann nur kurzzeitig exponiert ist. Doch die Isotopkonzentration wahr so hoch, dass der Boden 200.000 bis eine Million Jahre freigelegen haben muss. Zur weiteren Interpretation dieser Daten wurde noch die Konzentration von Kohlen- und Stickstoff bestimmt, auch hier wurden bedeutende Mengen festgestellt.

Das heißt, dass Grönland vor Millionen von Jahren von einer Art Tundra bedeckt war. Die Tatsache, dass die Sedimente etwa 2,7 Millionen Jahre alt sind, beweisen zudem, dass der Eisschild auch in den Warmzeiten nicht vollständig abgeschmolzen ist, so dass die Tundravegetation im Eis konserviert werden konnte. Diese Konservierung verlief mit nur minimaler Erosion ab, nicht so wie bei heutigen Gletschern üblich.

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