Nach dem Start der geostationären Wettersatelliten GOES-O im Jahre 2009 und GOES-P im Jahre 2010 haben die US-amerikanische Atmosphären- und Ozeanbehörde NOAA und die NASA nun auch einen neuen polumlaufenden Satelliten namens NPP ins All gestartet.
NPP steht für “NPOESS Preparatory Project”, der Satellit ist also eine Art Prototyp für das neue Satellitensystem namens “National Polar-orbiting Operational Environmental Satellite System” (NPOESS). Der Satellitenstart wurde live im Internet übertragen. Hier ist eine Aufzeichung zu sehen:
Während die NASA den Satelliten für Forschungszwecke nutzen wird, will die NOAA und damit der amerikanische Wetterdienst die gewonnenen Daten bereits ab Anfang 2012 operationell für die Wettervorhersage einsetzen. Im Gegensatz zu den geostationären Satelliten der GOES-Familie, die in 35.786 km Höhe in genau 24 Stunden um die Erde fliegen, und so folglich immer über einem Punkt der Erdoberfläche stehen, braucht NPP 102 Minuten für eine polumlaufende Erdumrundung in 824 km Höhe und hat folgende Sensoren an Bord:
- Visible Infrared Imaging Radiometer Suite (VIIRS): nimmt Bilder im sichtbaren und infraroten Spektralbereich des Lichtes auf. Damit können nicht nur die Wolkenentwicklung überwacht werden, sondern zum Beispiel auch Vegetationsbedeckung auf dem Land, Phytoplankton im Meer und die Eisbedeckung.
- Ozone Mapper Profiler Suite (OMPS): kartiert den Ozongehalt in der Atmosphäre und kann vertikale Profile der Ozonkonzentration erstellen.
- Clouds and EarthâEURTMs Radiant Energy System (CERES): überwacht die Energiebilanz an der Atmosphärenobergrenze, also das Verhältnis von einfallender und ausgehender Strahlung.
- Cross-track Infrared Sounder (CrIS): misst die für die Wettervorhersage und Klimaforschung wichtigen vertikalen Temperaturprofile in hoher Auflösung
- Advanced Technology Microwave Sounder (ATMS): erstellt zusammen mit dem CrIS Vertikalprofile von Druck, Wärmeenergie und Feuchte.