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Neues Verfahren: Vom Satellitenbild zur Unwetterwarnung

Wissenschaftler an der University of Alabama in Huntsville haben ein neues Verfahren zur kurzfristigen Unwettervorhersage entwickelt. Das sogenannte “Convection AnalySis & Tracking System” (SATCASTS) überwacht dabei mit Hilfe von Satellitendaten die Temperaturen der Wolkenobergrenzen.

Heutzutage wird für die kurzfristige Unwettervorhersage hauptsächlich das Regenradar genutzt, jedoch liefert dieses erst Ergebnisse, wenn bereits Regen fällt. Das neue SATCASTS-Verfahren liefert dagegen schon vor dem Einsetzen des Regens Signale auf mögliche Unwetter – und das auch dort, wo kein Regenradar verfügbar ist.

Das Verfahren wird an der Uni Alabama bereits seit drei Jahren eingesetzt und hat dort eine Trefferquote von etwa 70 Prozent. Es nutzt 15-minütige Satellitendaten im infraroten Bereich, um die Wolkentemperatur und -höhe zu berechnen sowie Daten im Wasserdampf-Absorptionsbereich, um den Wassergehalt abzuschätzen.

Für die Gewittervorhersage wird vor allem die Temperaturänderung der Wolkenobergrenze ausgewertet: Eine Abkühlung um 4°C in 15 Minuten gilt als Schwellwert für eine stark wachsende Wolke, die innerhalb von 30 bis 60 Minuten Regen bringen könnte. Eine Abkühlung von 4°C bedeutet etwa ein Anwachsen der Wolke um 250 bis 330 Meter.

Das neue Verfahren soll in Kürze neben Alabama, Tennessee und Florida auch in Mittelamerika, Südmexiko sowie in der Dominikanischen Republik für Unwetterwarnungen eingesetzt werden. Auch ein möglicher Einsatz bei der Flugwettervorhersage für Piloten wird derzeit geprüft.

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